HANCOX - Vegas Lights
Mehr über Hancox
- Genre:
- Psychobilly / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- I Sold My Soul Media / H'Art
- Release:
- 07.12.2012
- Intro
- London Streets
- Toxic Twins
- Sally
- Black Door City
- Beautiful Creature
- 7th Daughter
- Ellinore
- Carburetor
- Bleed
- Shake
- Vegas Lights
- Call Me
Die Rückkehr von GUANA BATZ-Mastermind Pip Hancox
Jüngeren Semsestern ist Pip Hancox womöglich noch kein Begriff; immerhin hat der gute Herr schon seit knapp 15 Jahren kein Studio mehr zu Arbeitszwecken betreten und sich von den verhassten Songwriting-Sessions früherer Tage weitestgehend befreit. Dabei galt seine einstige Formation, die GUANA BATZ, zu den Mitbegründern und Wegbereitern der britischen Psychobily-Szene und schon in den 80ern zu den wichtigsten Combos einer ganzen Bewegung. Doch der weltweite Erfolg ließ stetig nach; die Band machte sich immer rarer, neues Material wurde zur absoluten Seltenheit und mit der Zeit ging auch ein Teil der Erinnerung an jene Legende verloren. Umso erstaunlicher ist nun, dass ihr Sänger sich eine halbe Ewigkeit nach seiner letzten Produktion wieder in einen Aufnahmetempel begeben und mit seiner neuen Band HANCOX ein frisches Album eingespielt hat - und "Vegas Lights", so der Titel des ersten alleinigen Gehversuchs, untermauert, dass dieser Mann nach wie vor noch eine Menge zu sagen hat.
Musikalisch ist die aktuelle HANCOX-Scheibe nämlich alles andere als angestaubt oder altbacken. Im Gegenteil: Die zeitgemäße Aufbereitung macht Rock & Roll-Nummern wie 'London Streets' und 'Sally' zu schwungvollen Hits, die immer wieder an Pips musikalischer Vergangenheit kratzen, hier und dort aber ein ganzes Stück mehr dem Classic Rock zuzuschreiben sind. Lediglich in den flotteren Nummern geht "Vegas Lights" den Weg des Psychobilly-Barden, sei es nun in 'Black Door City', 'Carburetor' oder 'Shake', die ebenso zu den Highlights der Scheibe gehören wie das eingängige 'Call Me' und das tolle 'Toxic Twins'. Apropos Highlights: Wer nach Tiefpunkten sucht, hat bei "Vegas Lights" auch nach dem x-ten Durchlauf schlechte Aussichten. Das erste HANCOX-Album ist einerseits abwechslungsreich genug, um nie einem Spannungsabfal zum Opfer zu werden. punktet andererseits aber auch mit einer streckenweise recht räudigen Energie, die in dieser Form leider viel zu selten die Szene bereichert - und Psychobilly, Rockabilly und alle Nebenspielwiesen leider mittlerweile zu Insider- und Underground-Geschichten degradiert hat. Doch "Vegas Lights" beweist sehr eindringlich, dass hier noch lange nix und niemand tot ist und mit Kultfiguren wie eben Pip Hancox auch in der zweiten Dekade dieses Jahrtausends noch zu rechnen ist.
Anspieltipps: Sally, Black Door City, Shake, Carburetor
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes