HALLIG - A Distant Reflection Of The Void
Mehr über Hallig
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Talheim Records
- Release:
- 20.05.2018
- A Dawn Beneath Titanium Clouds
- Neues land
- Truemmer
- Straight To The Ninth
- To Walk With Giants
- Im Aufwärtsfall
- Into Infinity
- From Ashes All Blooms
- The Starless Dark
- A Distant Reflection Of The Void
Erneut überzeugend!
HALLIG ist ein echter Glücksfall für die immer noch trauernde Fangemeinde des damaligen Kultlabels Last Episode. Auch hier wurden heroische Black-Metal-Platten am laufenden Band produziert und veröffentlicht, leider aber oftmals auch in ihren inhaltlichen Qualitäten verkannt. Und Ähnliches könnte dieser jungen Combo nun auch widerfahren, sollte man sich zur Veröffentlichung von "A Distant Reflection Of The Void" zu schnell von den Rahmenbedingungen des Albums blenden lassen.
Denn HALLIG sucht nicht zwingend nach eigenständigen Varianten, melodischen Black Metal zu inszenieren, sondern heftet sich gerne an die Rädelsführer des Genres, kokettiert bisweilen aber auch schon mal mit der Pagan-Schwester, die man vor allem in den tempoverringerten Stücken gerne zu Rate zieht. Und warum nun Last Episode? Nun, das Label hatte seinerzeit einen echten Signature-Sound, der auf diesem Album (wahrscheinlich unfreiwillig) reproduziert wird. Das beginnt bei den Gesangsaufnahmen, führt weiter über die angenehm unaufdringliche Art, Keyboards ins System zu schieben, und endet schließlich beim leicht verwaschenen Gitarrensound, der zumindest in den flotteren Parts nicht ganz so differenziert klingt, wie man sich das eigentlich gewünscht hätte. Doch auch das macht am Ende gar nicht mal so viel aus! Viel bedeutsamer ist schlussendlich die Art und Weise, wie HALLIG seine Hymnen aufbereitet, und diesbezüglich kann man der Band die gegebenen Fähigkeiten absolut nicht absprechen. Die Melodien sitzen, die aggressiven Begleiterscheinungen klingen authentisch, das gelegentliche Viking-Feeling steigert die Intensität, und über einen Mangel an einprägsamen Parts kann man auch nicht schimpfen - denn insgesamt ist "A Distant Reflection Of The Void" trotz seiner teils recht anspruchsvollen Arrangements weitestgehend sehr eingängig, selbst in den epischen Passagen.
Was bleibt daher also mehr, als den Herren erneut Beifall für ein richtig gutes Album zu spenden. HALLIG ist bereits mit dem zweiten Release weit oben angekommen und hat für den bekanntermaßen entscheidenden dritten Anlauf alle Trümpfe in der Hand.
Anspieltipps: Straight To The Ninth, A Distant Reflection Of The Void
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes