HäDANGANGEN - Likfärd
Mehr über Hädangangen
- Genre:
- (Lo-Fi) Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 06.06.2023
- Sorgens borg
- Själslig frid
- Hägring
- Kamp mot allt
- I nordens dvala
Solider Lo-Fi Black Metal aus den Wäldern Göteborgs.
Braucht die Welt wirklich einen weiteren Black-Metal-Act? Das darf angesichts der Flut an schwarzmetallischen Veröffentlichungen, die jeden Monat über uns hereinbricht, bezweifelt werden. Trotzdem wollen wir natürlich HÄDANGANGEN und der Debüt-EP "Likfärd" eine faire Chance geben. Das Wort "Band" habe ich bisher bewusst vermieden, denn wie so oft haben wir es hier mit einem Ein-Mann-Projekt zu tun, bei dem das einzige "Bandmitglied" Vindsval sämtliche Instrumente, den Gesang und auch die Produktion komplett in Eigenregie gestemmt hat.
Zu hören gibt es in fünf Songs und 24 Minuten wirklich oldschooligen Black Metal, der mich glauben lässt, dass Vindsval den Gesang tatsächlich in einem Wald irgendwo in der Nähe seiner Heimat Göteborg aufgenommen hat. So wird es zumindest im beiligenden Pressetext behauptet. Kurz und knapp heißt das soviel wie, dass sich Freunde von wuchtigen Bass-Frequenzen und druckvollem Sound direkt an dieser Stelle verabschieden können, denn wie es sich für klassischen Black Metal gehört, klingt "Likfärd" eher dün und blechern. Dazu sind die Screams in so tiefe Hallfahnen gekleidet, dass sie schon fast in den Tiefen des Gesamtsounds zu verschwinden drohen.
Das klingt jetzt erst einmal sicher nicht sonderlich begeistert, doch insgesamt muss ich zugeben, dass mich die EP in Teilen durchaus packen kann. Die Herangehensweise ist eher melodisch und episch ausgelegt, womit gerade 'Sorgens borg' und 'Själslig frid' bei mir punkten können, und auch die rasanten Riffs sind sehr gefällig. Das flotte Drumming mit den unvermeindlichen Blastbeats komplettiert die abzuhakenden Genre-Trademarks, die Vindsval pflichbewusst in nahezu jedem Track bedient. Einzig das doch eher belanglose instrumentale Zwischenspiel 'Hägring' hätte ich wirklich nicht gebraucht, doch dafür gibt es postwendend mit 'Kamp mot allt' ein eher metallisch angehauchtes Instrumental, das mir deutlich besser gefällt und von atmosphärischen Geräuschen des Waldes durchzogen ist.
Ist HÄDANGANGENs Debüt also ein wahrer Augenöffner? Nicht wirklich, dazu ist das dargebotene Material etwas zu vorhersehbar. Sollten euch aber oldschoolige Black-Metal-Töne am Herz liegen, könnt ihr die EP einmal antesten, denn in der breiten Masse von schwarzmetallischen Veröffentlichungen schwimmt die Kurzrille zumindest in der oberen Tabellenhälfte mit.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs