H-BLOCKX - More Than A Decade - Best Of H-Blockx (CD)
Mehr über H-Blockx
- Genre:
- Crossover
- Label:
- Gun / Supersonic
- Release:
- 25.10.2004
- Move
- Leave Me Alone!
- Time Of My Life
- Little Girl
- The Power
- How Do You Feel
- Risin' High
- Step Back
- All Season Love
- Celebrate Youth
- Ring Of Fire
- Fly
- Get In The Ring
- Revolution
- True Faith
- Take Me Home
- Go Freaky
- C'Mon
- Stop Talking To Me
Vor 15 Jahren trafen sich ein paar junge Münsteraner Studenten, um gemeinsam zu musizieren. Keiner von ihnen hätte jemals zu Träumen geglaubt, dass sich hieraus einmal eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands entwickeln wird. Fünf Jahre später war es dann endlich so weit, mit "Time To Move" (1994) erscheint eines der spektakulärsten deutschen Debütalben und ein neuer Musikstil ward geschaffen. H-BLOCKX zählen zu den Mitbegründern der Crossover-Szene. Mit den Singleauskopplungen 'Move', 'Rising High', 'Revolution' oder 'Little Girl' verschaffte man sich vielerorts Gehör und dank des zahlreichen Airplays ließ der Erfolg nicht lang auf sich warten. Unvergessen ist für mich der Auftritt bei "Rock am Ring", wo man nachmittags vor RAGE AGAINST THE MACHINE und CLAWFINGER die Massen zu wahren Hüpforgien antrieb und gnadenlos abgefeiert wurde.
Was folgen sollte, waren insgesamt fünf Alben sowie ein gutes Dutzend Singles und EPs.
Doch schön der Reihe nach. Nach dem Überraschungsalbum "Time To Move" war es schwer, noch einen draufzusetzen. Mit "Discover My Soul" (1996) gelingt dies auch nur streckenweise, was aber keineswegs heißen soll, dass es sich hier um ein schlechtes Album handelt. Mit 'How Do You Feel' war leider nur ein Kracher vertreten, der Rest der Stücke tat sich nicht aus der breiten Masse hervor. Das sah dann beim dritten Album "Fly Eyes" (1998) schon wieder etwas anders aus. Mit 'Fly' und 'Take Me Home' hatte man erneut zwei zugkräftige Nummern draufgepackt und alles schien wieder in seinen geregelten Bahnen zu laufen. Im Jahre 1999 ist man größtenteils für den Soundtrack zum Film "Bang Boom Bang" verantwortlich, was den H-BLOCKX mit 'Time Of My Life' und vor allem der Coverversion des Johnny-Cash-Klassikers 'Ring Of Fire' den bislang wohl größten Erfolg einbrachte. Danach wurde es erstaunlicherweise ruhig. Ein Umbruch innerhalb der Band kristallisierte sich immer mehr heraus. Sänger David Gappa zieht es vor, sich fortan verstärkt seinem Studium zu widmen und verlässt die Band. Ebenfalls verabschieden tut sich Bassist Gutze.
Danach hätte man keinen Pfifferling mehr auf die Band gesetzt. Nach dem Verlust der beiden Gründungsmitglieder versuchte man sich gemeinsam mit der Hip-Hop-Rap-Formation DAS DEPARTMENT aus der Affäre zu ziehen und die bereits einsetzende musikalische Stagnation zu umgehen. Man beschritt neue Wege und bewegte sich fortan auf sehr dünnem Eis. Vielerorts stieß der neue Stil bei den Fans auf Ablehnung und selbst Sänger Henning gab das Ende der H-BLOCKX nach über zehn Jahren dauerhaften Erfolges immer wieder öffentlich bekannt. Bis man im Jahre 2001 wieder bei "Rock am Ring" vor Tausenden von Zuschauern auftreten durfte und verspürte, dass die Zeit für die H-BLOCKX keineswegs schon vorbei ist. Ich weiß noch ganz genau, wie Henning zu einer Signing-Session am Visions-Stand erscheint und vom riesigen Andrang fast weggeblasen wird. Hektisch greift er daraufhin zu seinem Mobiltelefon und beordert kurzerhand den Rest der Band zur Autogrammstunde. Dieser Umstand und die Resonanz des Publikums beim folgenden Auftritt waren offensichtlich mit dafür entscheidend, den alten Weg wieder aufzunehmen und an alte Glanzzeiten anzuknüpfen.
Ein erster Lichtblick nach dem Neuanfang war das Album "Get In The Ring", welches hier mit den Stücken 'The Power' (SNAP-Cover), 'Comon' und dem Titeltrack vertreten ist. Nach so allerlei Umbesetzungen innerhalb der Band, nur noch Sänger Henning Wehland und Gitarrist Tim Humpe sind vom Original-Line-up übrig geblieben, hat man mit Steffen Wilmking (ex-THUMB) und Bassist Fabio Trentini endlich wieder eine stabile Besetzung gefunden und schmiedete im Jahre 2004 mit "No Excuses" ein starkes Album. Diese Scheibe sollte den völligen Neuanfang darstellen, der auch im Vorfeld den Wechsel der Plattenfirma beinhaltete. Mit 'No Excuces' gelang es meiner Meinung nach wieder, an alte Glanztaten anzuknüpfen. Mit Stücken wie 'Leave Me Alone' und der RICK SPRINGFIELD-Nummer 'Celebrate Youth' hat man wieder hitverdächtiges Material an Bord.
Ganz ohne neuen Stoff kommt aber auch diese Best-of nicht aus. Erneut greift man bei 'True Faith' in die Coverkiste und bedient sich bei NEW ORDER, die bereits im Jahre 1987 damit in die Charts eingestiegen sind. Die H-BLOCKX-Version ist um Klassen besser als das Original und passt hervorragend ins Repertoire. Aber auch das zweite neue Stück 'Stop Talking To Me' ist ganz ordentlich ausgefallen und rundet das Album würdig ab.
Sicherlich hat eine Best-of-Scheibe nach einem Labelwechsel immer einen faden Beigeschmack und oftmals dient eine solche Compilation nur zur Erfüllung noch ausstehender Verpflichtungen. Wer den H-BLOCKX hier jedoch unterstellen möchte, dass es nur um Abzocke geht, ist falsch gepolt. Alles in allem eine runde Sache!
Anspieltipps: Leave Me Alone, True Faith, Fly, Revolution, Little Girl
- Redakteur:
- Frank Hameister