GRIMLORD - Blood Runneth Over
Mehr über Grimlord
- Genre:
- Heavy Metal
- Release:
- 11.07.2008
- March Of Martyrs
- Blood Runneth Over
- B.W.A.K.U.C.
- Grey Eminence
- Crawler
- No Surrender!!!
- It Bites You!
- Bitch & The Swindler
- Compensation Of Fault
- X
- Resting Place
"Blood Runneth Over" ist das Debütalbum der polnischen Metalband GRIMLORD. Nicht zu verwechseln mit ihren französischen Black-Metal-Kollegen.
Im vorliegenden Fall handelt es sich bei GRIMLORD um eine polnische Metalband, die natürlich nichts mit ihren französischen Namensvettern zu tun haben, welche ja eher für Schwarzwurzelmucke bekannt sind. Das junge Trio aus Breslau legt mit "Blood Runneth Over" sein Debütalbum vor, das Traditionalisten und Anhängern des frühen US-Power-Metals besonders ansprechen dürfte.
Dabei darf man die Messlatte insgesamt nicht allzu hoch hängen, denn GRIMLORD erfinden das Rad definitiv nicht neu und holpern sich teilweise arg am Limit durch die fünfundvierzig Minuten. Letztendlich versprühen die Polen aber ein gewisses Schülerbandflair, was sie äußerst charmant und sympathisch wirken lässt. Da drückt man gerne mal beide Augen zu. Mit 'March Of Martyrs' steigt man recht majestätisch mit einem Instrumental ins Album ein. Bei den anschließenden 'Blood Runneth Over' und 'B.W.A.K.U.C.' standen dann frühe RUNNING WILD eindeutig Pate, was eine leichte Metalfaust bei mir heraufbeschwört. In der Folgezeit pendeln GRIMLORD immer wieder zwischen US-Metal der alten Schule und leicht rockigen Elementen. Es ist jederzeit klar erkennbar, was die Jungs sagen wollen, einzig an der Umsetzung hapert es ein wenig.
Erwähnenswert wäre noch Gitarrist und Sänger Barth La Picard, der einige schöne Old-School-Riffs ins Orbit feuert und sich auch im Solobereich durchaus die Finger wund shreddert. Auch hier ist es an manchen Stellen etwas wackelig und die vielen Soli und Licks möchten sich nicht ganz ins Gesamtbild einpassen, technisch gesehen kann der junge Mann aber durchaus überzeugen. Im Gesangsbereich hat der Pole jedoch noch viel Luft nach oben. Über weite Strecken rettet sich Barth mit einer Art Sprechgesang über die Zeit, obwohl er in den Refrains durchaus ein Gespür für Melodien entwickelt. Wie auch schon bei der Musik, wissen GRIMLORD tatsächlich wie es geht, nur der Weg bis dahin scheint steinig und schwer (Danke, Xavier – der Verf.). Damit kann man natürlich keinen Blumentopf gewinnen, heimst aber durchaus Sympathiepunkte in der B-Note ein – vor allem für diesen starken Akzent ('Compensation Of Fault').
Für die Band wäre es auf jeden Fall enorm wichtig, sich bei der nächsten Produktion einen internationalen Produzenten mit ins Boot zu holen, der die Qualitäten der einzelnen Musiker zu einer Einheit zu bündeln weiß. Darüber hinaus sollte dieser Jemand viel Wert auf den Gesang legen und Barth (und somit auch die gesamte Band) auf die nächsthöhere Stufe bringen. Die Qualitäten sind klar erkennbar, stecken aber noch in den Kinderschuhen. Auch in Sachen Produktion gilt es, noch ein paar Briketts mehr ins Feuer zu werfen. Obwohl es direkt wie aus den Achtzigern importiert klingt, dürfte es in der heutigen Zeit ruhig ein bisschen mehr knallen. Wer sich aber von "Old-School", "Retro" und "US-Power-Metal" angefixt fühlt, sollte GRIMLORD unbedingt mal antesten.
Anspieltipps: March Of Martyrs, Blood Runneth Over, Resting Place
- Redakteur:
- Chris Staubach