GREYHAVEN - The Bright And Beautiful World
Mehr über Greyhaven
- Genre:
- Post Hardcore / Melodic Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rude Records
- Release:
- 15.04.2022
- In A Room Where Everything Dies
- All Candy
- A Painful And Necessary Action
- More And More Hands
- Of Snakes And Swans
- Foreign Anchor
- Fed To The Lights
- The Quiet Shakes
- And It's Still Too Loud
- Ornaments From The Well
Post Hardcore mit feinen Refrains und einem großartigen Sänger!
Die Amerikaner GREYHAVEN haben sich klammheimlich im Untergrund der Post-Hardcore-Szene mit ihren bisherigen beiden Langspielern "Cult America" und "Empty Black" und einem melodischen und dennoch kompromisslos harten Sound einen Namen erspielt. Eine Entwicklung, die sich mit dem neuen Silberling "The Bright And Beautiful World" durchaus fortsetzen könnte, denn mit Rude Records hat der Vierer aus Kentucky schlagkräftige Unterstützung auf seiner Seite, die auch außerhalb der Heimat für die nötige Aufmerksamkeit sorgen könnte.
Musikalisch haben Sänger Brent Mills, Nick Spencer an der Gitarre, Johnny Muench am Bass und Schlagzeuger Ethan Spray dafür genügend schlagfertige Argumente im Ärmel, denn von den ersten Sekunden des Openers 'In A Room Where Everything Dies' an legt das Quartett los wie die Feuerwehr. Harte Riffs treffen dabei auf groovende Drums, tolle Melodien und das großartige Organ von Herrn Mills, der sich vor Kollegen und Kolleginnen innerhalb des Genres keinesfalls verstecken muss. Noch besser gefallen mir sogar noch das sperrige 'All Candy' und das ruhiger angelegte 'A Painful And Necessary Action', die dem Fronter beide mit ihrer etwas zurückgenommenen Aggression sogar noch mehr Platz einräumen, um Hörer und Hörerinnen mit seiner Stimme in seinen Bann zu ziehen. Doch keine Sorge, GREYHAVEN ist mit Sicherheit keine Balladen-Band, sondern verliert sich direkt im Anschluss in 'More And More Hands' sogar teilweise in noisigen Ausbrüchen, nur um sofort wieder einen unheimlich eingängigen Refrain hinterher zu schieben.
Generell sind es diese mit Hooklines gespickten Refrains, welche die Amerikaner von der Masse der Konkurrenz im Post Hardcore extrem wohltuend abheben. Wirken diese ansonsten oft etwas zu gewollt in Songs gepresst, um den nötigen melodischen Widerhaken ins Gedächtnis zu pflanzen, kombiniert der Vierer seine melodische Seite mit einer guten Portion Sperrigkeit und knüppelharten Riffs so spielend, dass hier nie etwas gezwungen wirkt. Entsprechend sucht man auf "The Bright And Beautiful World" echte Ausfälle auch vergebens, sondern bekommt stattdessen insgesamt zehn Tracks um die Ohren gehauen, die allesamt auf gleichbleibend hohem Niveau agieren und als Anspieltipps durchgehen könnten.
Warum ich also bisher von GREYHAVEN noch nichts gehört hatte bis zu dieser Rezension? Nun, das frage ich mich angesichts des Drittwerks der Truppe aus Kentucky auch, denn für einen Post-Hardcore-Liebhaber wie mich ist das hier ein wahres Gourmet-Büffet. Das Fazit kann somit auch nur heißen: Dringend antesten, wenn ihr euch irgendwo zwischen RISE AGAINST und AT THE DRIVE-IN zuhause fühlt!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs