GRAVE DIGGER - 25 To Live (Re-Release, DVD+2CD)
Mehr über Grave Digger
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Metalville
- Release:
- 04.12.2020
- Passion (Intro)
- The Last Supper
- Desert Rose
- The Grave Dancer
- Shoot Her Down
- The Reaper
- Paradise
- Excalibur
- The House
- Circle Of Witches
- Valhalla
- Son Of Evil
- The Battle Of Bannockburn
- The Curse Of Jacques
- Grave In The No Man's Land
- Yesterday
- Morgane Lefay
- Symphony Of Death
- Witchhunter
- The Dark Of The Sun
- Knights Of The Cross
- Twilights Of The Gods
- The Grave Digger
- Rebellion
- Rheingold
- The Round Table
- Heavy Metal Breakdown
- A Journey To Brasil
Gladbecker Nostalgie.
Nach und nach veröffentlicht Metalville einen Großteil des GRAVE DIGGER-Backkatalogs der 2000er Jahre. Und bei genauerer Betrachtung waren gute und sehr gute, aber inmitten der früheren Werke der Gladbecker leider etwas untergehende Alben mit dabei. Schon allein aus dieser Sicht war die Re-Release-Welle sinnvoll. Hier wird auch der 25. Bandgeburtstag der Jungs schwer ins Gewicht fallen, wurde 2005 nicht nur mit "The Last Supper" ein bockstarkes Album veröffentlicht. Nein, nur wenige Monate später fiel mit "25 To Live" auf ein Live-Output der Extraklasse auf. Und so wird auch dieses im edlen Digipack und in üppiger 3-Disc-Auflage noch einmal in den Ring geworfen.
Obwohl ich in der Retrospektive "The Clans Are Still Marching" von 2011 stets den Vorzug geben würde, hat "25 To Live" auch 15, 16 Jahre später noch immer all das zu bieten, was Fans an GRAVE DIGGER lieben. Doch bevor wir zu den Lobeshymnen kommen, muss ein wenig gestänkert werden – natürlich auf sehr hohem Niveau: Mitgeschnitten in Sao Paulo kommt der leichte Eindruck hoch, als gäbe es eine unsichtbare Mauer zwischen Publikum und Band. Beide Parteien sind komplett in ihrem Element: Die Zuschauer feiern die Gladbecker und der GRAVE DIGGER haut eine Rifflawine und Hymne nacheinander in die Halle. Doch ob es an der äußerst großen Bühne, der doch spärlichen Bühnendekoration oder am weiten Abstand liegt, es gibt durchaus Live-Outputs – auch von Chris und Co. – die etwas nahbarer sind.
Doch nichtsdestotrotz ist "25 To Live" ein Live-Dokument mit absolutem Mehrwert. Klar, dass mit dem Titeltrack, 'Desert Rose' und 'Grave In The No-Man's Land' das damals aktuelle Bollwerk entsprechende Erwähnung fand. Dass aber auch die "Rheingold"-Platte mit drei Stücken berücksichtigt wird, sorgt für das erste große Ausrufezeichen. Das zweite folgt zugleich, denn mit dem mit Abstand besten GRAVE DIGGER-Song überhaupt – 'The Battle Of Bannockburn' – aber auch mit 'The Grave Dancer' und 'Shoot Her Down' sind Songs vertreten, die eher seltener zum Zuge kommen. Und speziell dieser Umstand in Kombination mit den üblichen Brechern der Marke 'Knights Of The Cross', 'Rebellion', 'Excalibur' und 'Circle Of Witches' kam nicht nur 2005 extrem gut an.
Hinzukommen sowohl ein guter, klarer Sound – sowohl auf den beiden CDs als auch in audiovisueller Form – sowie ein unterhaltsames 'On The Road'-Video, die dem Eisbecher die Kirsche aufsetzen. Auch interessant ist das einstige Zusammenspiel zwischen Manni Schmidt, Herrn Katzenburg an den Tasten und dem Rest der Band, von deren damaliger Besetzung nur noch Boltendahl selbst und Jens Becker übriggeblieben sind. Doch damals wie heute funktioniert die Band wie eine gut geölte Maschine, auf die man sich verlassen kann. Inmitten der Corona-Pandemie sorgt "25 To Live" für eine Live-Veröffentlichung mit Mehrwert und dem Wunsch, auch bald wieder selbst die eine oder andere GRAVE DIGGER-Show besuchen zu können. Und wie schnell die Zeit vergehen kann, sieht man am Umstand, dass in neun, zehn Jahren Boltendahl und Co. zur "50 To Live" ansetzen können.
- Redakteur:
- Marcel Rapp