GRøDE - Den Tredje Høst
Mehr über Grøde
- Genre:
- Gothic Rock
- Fire Himmelretninger Del I
- Preludium
- Nedtegnet Fra Ensom Virkelighet
- Frø
- Pilgrim
- Den Som Lever
- Menneske
- Endring
- Skyggenes Fall
- Evighet
- Vintervei
- Fire Himmelretninger Del II
Das Erstlingswerk von GRØDE zu beschreiben ist eine unangenehme Aufgabe. Das hat aber weder mit der Qualität, noch mit dem Können der einzelnen Musiker zu tun. Beides ist nämlich überdurchschnittlich gut. Vielmehr ist es der ungewöhnliche Mix, der diese Platte zu einem außergewöhnlichen und doch gleichzeitig so vertrauten Erlebnis macht, und den man irgendwie beschreiben muss. GRØDE ist eine Herausforderung. Das Hörgefühl schwankt öfters zwischen "irgendwo schon mal gehört" und "absolut innovativ". Auf "Den Tredje Høst" wird geschickt auf einer eigenen Linie balanciert und zwar mit einer traumwandlerischen Sicherheit, die in jeder Sekunde präsent ist. Der Begriff "Gothic Rock" langt einerseits bei weitem nicht aus, um den Stil der Norweger zu definieren, doch andererseits ist er gleichsam passend. Denn schon im Opener 'Preludium' breitet sich eine leichte, melancholische Atmosphäre aus, die wie eine Aura auch über dem Rest des Albums schwebt und dem Ganzen einen tiefgehenden Touch verpasst. Sänger Mikael bringt die ausschließlich auf norwegisch geschriebenen Texte abwechslungsreich und gekonnt rüber. Das mag anfangs vielleicht ungewohnt klingen (man ist norwegisch ja doch eher gekreischt oder gegrowlt gewöhnt), aber die Sprache funktioniert auch clean wunderbar und so gehen manche Stellen unter die Haut, obwohl man nur Bahnhof versteht.
Die ihn begleitende Musikfraktion lässt sich Zeit, die Melodien werden mitunter zelebriert und die Instrumente werden öfters auf Sparflamme gedreht. Exemplarisch ist hier beispielsweise 'Nedtegnet Fra Ensom Virkelighet'. Zwischendurch wird häufig das Tempo für kurze Zeit erhöht und sorgt für angenehme Abwechslung, doch GRØDE klingen nie aggressiv oder aufdringlich. Einen durchgehend harten Song sucht man vergeblich, die Bremse wird meist dann angezogen, wenn eine allzu positive Stimmung aufzukommen scheint. Dieses Mittel wird sehr geschickt eingesetzt und ersetzt das in diesem Genre sonst übliche Keyboard völlig. Das soll jetzt nicht den Eindruck erwecken, dass hier nur Weichspüler geboten wird, denn mit Druck wird keineswegs gegeizt, ab und an wird wie bei 'Menneske' richtig in den Hintern getreten, dennoch überwiegen die atmosphärische Passagen deutlich. Dafür sorgen die einfühlsam gespielten Gitarren, ob akustisch oder elektrisch, und der bereits erwähnte Gesang.
Für ein Debüt ist dieses Album wirklich gelungen, neues Material soll laut Band in Kürze folgen. Wer also offen für neue Musik aus dem Norden ist, kann hier ruhig mal antesten.
Anspieltipps: Preludium, Frø, Menneske, Evighet
- Redakteur:
- Simon Lang