GOROD - Aethra
Mehr über Gorod
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- OverPowered Records
- Release:
- 19.10.2018
- Wolfsmond
- Bekthen's Curse
- Aethra
- The Sentry
- Hina
- And The Moon Turned Black
- Chandra And The Maiden
- Goddess Of Dirt
- Inexorable
- A Light Unseen
Musikalisch zwischen allen Stühlen ...
2018 ist ein echtes Jahr der Gaumenfreuden für Tech-Death-Gourmets, denn nicht nur die deutschen OBSCURA haben gerade erst mit "Diluvium" eine echte Glanztat veröffentlicht, nein auch die Franzosen GOROD, die seit Jahren gerne mit Steffen Kummerer und seinen Mitstreitern verglichen werden, stellen dieser Tage ihren mittlerweile sechsten Langspieler in die Regale. Das gute Stück hört auf den Namen "Aethra" und präsentiert die Herren aus Bordeaux, die inzwischen auch bereits auf satte 13 Jahre Bandgeschichte zurückblicken, so experimentierfreudig wie vielleicht noch nie zuvor.
Das grundlegende Fundament, das vor allem aus vertrackten Riffs, deutlich vom Jazz inspirierter Lead-Akkrobatik und den kehligen Growls von Fronter Julien Deyres besteht, ist dabei natürlich trotzdem gleich geblieben und lässt weiterhin die Parallelen zu den bereits erwähnten deutschen Brüdern im Geiste ganz klar durchscheinen. Doch wenn Julien im Titeltrack sogar zu melodischem Gesang greift oder wenn sich die Franzosen auch mal an modernem Post Rock versuchen, sollte spätestens klar sein, dass wir es hier nicht mit einem einfachen OBSCURA-Abklatsch zu tun haben. Stattdessen kann man sich beim Fünfer eigentlich nur in dem Punkt sicher sein, dass man sich nie sicher sein kann, was einen im nächsten Song erwartet. Genau so vielschichtig und vielseitig ist "Aethra" in seiner Gesamtheit geworden, was auch einige Nachteile mit sich bringt. So dauert es einige Hördurchläufe, bis man sich in den insgesamt zehn Songs halbwegs zurecht findet und selbst dann ist es immernoch schwierig bei den vielen musikalischen Aspekten der Platte, einen typischen GOROD-Sound auszumachen. Am Ende sitzt die Truppe musikalisch eben doch zwischen allen Stühlen, was den Zugang zu "Aethra" auch deutlich erschwert.
Fans von modernen und progressivem Death-Metal, mit einem offenen Ohr für Jazz und Post Rock, sollten hier trotzdem mal ein Ohr riskieren, denn vielleicht könnten genau sie sich im ambivalenten Gesamtblild der Scheibe wiederfinden. Wer jedoch auf technisch vertrackte und trotzdem bissige Riffs steht, der greift doch besser weiterhin zu den Großmeistern DEATH oder ähnlichen Klassikern.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs