GENITORTURERS, THE - Blackheart Revolution
Mehr über Genitorturers, The
- Genre:
- Industrial Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 03.11.2009
- Revolution
- Kabangin' All Night
- Devil In A Bottle
- Louder
- Falling Stars
- Take It
- Confessions Of A Blackheart
- Cum Junkie
- Vampire Lover
- Tell Me
Die Chaostruppe marschiert auf konventionellen Wegen
Vielleicht nicht ganz so abstoßend wie THE GREAT KAT und nicht so primitiv wie die Masche der ROCKBITCH-Mädels, aber am Ende doch irgendwie chaotisch und dezent skandalös bewegen sich die GENITORTURES seit einigen Jahren durch die Metal-Szene und sind dort erst selten mit musikalischen Glanztaten aufgefallen. Ihr musikalischer Crossover aus Industrial, Elektronik und modernem Metal galt jedenfalls unter Kritikern und Fans eher als Sound für Freaks, nicht jedoch als Material für halbwegs anspruchsvolle Kuttenträger.
Womöglich wird sich dieses Gewicht nun zugunsten der Chaostruppe verschieben, denn auf der mittlerweile schon vierten Studioveröffentlichung "Blackheart Revolution" fahren Gen, Evil D., Bizz und Andy einen fast schon harmonischen, auf jeden Fall aber konventionellen Sound. Statt des bekannten Durcheinanders setzt es heuer Hardrock-Töne im moderneren ALICE COOPER-Style, einzelne MANSON-Rhythmen ('Kabangin' All Night' ist beispielsweise sehr nah an 'The Beautiful People' angelehnt) und teils auch theatralisch inszenierte Industrial-Rocker, deren größter gemeinsamer Nenner Truppen wie die DEATHSTARS sind. Erstaunlich ist in diesem Zusammenhang, dass sich unter den zehn neuen Stücken tatsächlich diverse potenzielle Hits mit richtig anständigen Hooklines befinden. 'Louder' und 'Falling Stars' glänzen mit richtig guten Refrains, 'Cum Junkie' nutzt den Pop-Sektor für eine befriedigende Melodie und mit 'Revolution' und 'Tell Me' warten weitere sehr leichtfüßig in Szene gesetzte Mainstream-Kandidaten, deren kompakte Arrangements man von einer Band wie den GENITORTURES vorab sicherlich nicht hätte erwarten können.
Für langjährige Fans stellt sich nun natürlich die Frage, ob man diesen Entwickungsschritt mit Sell-out gleichsetzen muss, oder ob sich Gen und Co. wirklich dem überfälligen Reifeprozess unterzogen haben, den die musikalisch eher schwächeren Platten längst eingefordert hatten. Doch man muss nicht lange überlegen, um Letztgenanntes zu bestätigen. Raus aus dem Chaos, rein in die musikalische Vernunft und hin zu kontrolliertem Songwriting. Das Gesicht der GENITORTURES hat sich klar verändert - aber es ist letzten Endes deutlich schöner geworden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes