GEE, PETER - East Of Eden
Mehr über Gee, Peter
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- White Knight Records / Just For Kicks
- Release:
- 19.08.2011
- Radio
- Arabia
- Falling Star
- I Want Out
- Sundays At Woodside
- Why?
- Hear Our Cry
- Spread Your Wings
- One Day We'll Meet Again
- Emma
- Gone
- Hendrix
- Blue Skies
- Eyes Of A Child
- The Wonder of You
- Stradivarius
- Andrea
- Beautiful To Me
- The Ends Of The Earth
- Belinda
Beschauliche Trägheit, spannende Langeweile!
Hm, ob Peter Gee sich wirklich einen Gefallen damit getan hat, Material aufzuwärmen, welches bereits vor einer Dekade entstanden ist und rein musikalisch tatsächlich eher den Eindruck einer konsequenten Resteverwertung hinterlässt? Die Songs seines neuen Albums "East Of Eden" sind der verbliebene Bestand einer Session aus rund 40 Kompositionen, von denen die Hälfte bereits auf "The Spiritual World" veröffentlicht wurde. Die aktuelle Platte enthält nun eine Reihe sehr ruhiger, teils emotionaler, teils aber auch sehr träger Songs, die am Ende unwiderruflich eine bedeutende Frage offen lässt: Warum nicht die besten Nummern herausfiltern und für ein Album speichern?
"East Of Eden" ist insgesamt nämlich eine sehr Pop-orientierte, gelegentlich pathetisch-schmalzige Angelegenheit, die in ihren vielen stillen Momenten jedwedem Versuch, endlich mal einen Höhepunkt zu kreieren, viel zu deutlich aus dem Weg geht. Die 20(!) Songs schleppen sich mehr oder weniger gleichförmig vorwärts, konzentrieren sich hierbei weitestgehend auf biedere Akustik-Arrangements und spiegeln am Ende genau jenes Manko wieder, welches man auch häufig bei Gee's Stammkapelle PENDRAGON aufgetischt bekommt: Alles wirkt in sich zu glatt und gewöhnlich!
Dabei beginnt die Platte noch sehr gewagt: In 'Arabia' entfremdet Gee das 'Kashmir'-Leitriff und schafft einen Vergleich, dem er vielleicht nicht dringend standhalten kann, der aber durchaus zeigt, dass hier eine gewisse Risikobereitschaft an den Tag gelegt wird. Aber ausgerechnet dieser Gedanke verfliegt mit jedem weiteren Song noch stärker; "East Of Eden" nimmt einen sehr zurückgezogenen, intimen Charakter an, nimmt die Optionen, sich in diesem Rahmen Freiräume zu schaffen, aber nie so richtig an. Stücke wie 'Emma' oder 'Blue Skies' mögen beispielsweise mit Harmonien nicht geizen, doch irgendwie klingt das alles zu selbstverständlich und auf lange Sicht auch zu langweilig. Mit 'Eyes Of A Child' und 'Belinda' gibt es weitere Nummern, die man sofort als dröge Hintergrundbeschallung disqualifizieren muss, weil jeder nennenswerte Akzent ausbleibt.
Und so quält sich der PENDRAGON-Kopf mehr oder weniger durch den dicken Album-Katalog und kann selbst die Qualitäten eines Damian Wilson, der sich hier mit JADIS-Frontmann Steve Thorne die Mikro-Arbeit teilt, nicht fokussiert nutzen. Dort wo etwas Markantes benötigt wird, strebt Gee nach allzu leichten Arrangements - und in den Phasen, in denen die Melodien vielleicht mal ein bisschen mehr herausschlagen könnten, bleiben die prägnanten Szenen aus.
Summa summarum ist "East Of Eden" ein Album der Marke 'beiläufig' und für die konstante Beschallung schlichtweg zu träge!
Anspieltipps: Arabia, Hendrix
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes