GALLHAMMER - Ruin Of A Church (DVD)
Mehr über Gallhammer
- Genre:
- Black Metal/Doom/Crust/Punk
- Label:
- Peaceville/SPV
- Release:
- 06.06.2008
- Hallucination
- Speed Of Blood
- Blind My Eyes
- Song Of Fall
- May Our Father Die
- Beyond The Hate Red
- Crucifixion
- Endless Nauseous Days
- At the Onset Of The Age Of Despair
- Hallucination (Bonus - Live Footage London "Barfly")
- Blind My Eyes (Bonus - Live Footage London "Barfly")
- At the Onset Of The Age Of Despair (Bonus - Live Footage London "Barfly")
- Crucifixion (Bonus - Live Footage Oslo "Club Maiden")
- At the Onset Of The Age Of Despair (Bonus - Live Footage Oslo "Club Maiden")
- Speed Of Blood (Bonus - Live Footage Oslo "Club Maiden")
- Hallucination (Bonus - Promo Video)
- World To Be Ashes (Bonus - Promo Video)
- Band Interview & Photo Gallery (Bonus)
Mit zu den kontroversesten Formationen weltweit zählen im Moment mit Sicherheit die Mädels von GALLHAMMER. Das aus Tokio stammende Trio erweist uns nun zum ersten Mal mittels einer DVD die Ehre und hat sich das "Colchester Arts Centre" in Essex ausgewählt, um ihre musikalischen Großtaten für die Nachwelt in audiovisueller Form aufzeichnen zu lassen.
Nun ja, das Ambiente ist an sich durchaus stilvoll, und die Umsetzung macht hinsichtlich des Titels "Ruin Of A Church" Sinn, schließlich ist die Bühnendekoration einer Kirche nachempfunden. Doch im Endeffekt ist diese Angelegenheit eine zwiespältige geworden. Ich weiß, GALLHAMMER polarisieren wie kaum eine andere Truppe dieses Erdballs, doch weshalb es wirklich nicht gelungen ist, die ungemein hypnotisierenden Tracks dieser Damen aus Fernost auch halbwegs intensiv festzuhalten und während dieses Konzerts Atmosphäre aufkommen zu lassen, bleibt für mich erst mal ein Rätsel.
Dabei meine ich keineswegs die Mucke der Mädels, die zu Recht als "hypnotische, hysterische und extreme Ausgabe der alten HELLHAMMER auf Punk" gehandelt wird, sondern viel mehr die Tatsache, dass GALLHAMMER live zumindest im Rahmen dieses Ambientes nicht unbedingt der Bringer in Sachen Live-Präsenz darstellen. Schon klar, als Trio geht auf der Bühne nicht unbedingt viel, zumal sich Gitarristin Mika Penetrator und Bassistin Vivan Slaughter ja auch noch den Gesang teilen müssen und dadurch limitiert sind, aber das ist ja nicht nur bei GALLHAMMER der Fall, sondern bei vielen andere Bands auch. Zudem lassen die Mädels mitunter schlichtweg Spielfreude vermissen und wirken, als ob sie nur mal eben die Show zu absolvieren hätten wie jeden anderen Job auch.
Ob das unter "Coolness" fällt, vermag ich nicht zu beurteilen; mich persönlich spricht ein solches Auftreten jedenfalls nicht an, auch wenn bei verschlossenen Augen die immens mächtige Wirkung von dreckigen Crust/Metaltracks wie 'Hallucination' oder 'May Our Father Die' nach wie vor gewaltig ist. Dass es bühnenmäßig auch wesentlich besser gehen kann, haben unzählige nicht minder eigenwillig agierende und sogar vermeintlich "böse" Formationen vor dem Herrn bereits x-fach unter Beweis gestellt.
Was bleibt, ist deshalb der schale Eindruck einer auf CD intensiv und authentisch wirkenden Formation, die es jedoch offenbar nicht schafft, ihre packenden Tracks auch auf der Bühne dementsprechend zu präsentieren. GALLHAMMER wirken aber nicht nur beim eigentlichen "Hauptfilm" alles andere als hochmotiviert. Auch die als "Bonüsse" enthaltenen Exzerpte von Shows aus London und Oslo hinterlassen ein eher durchwachsenes Bild, wenn vom Thema "Spielfreude" die Rede ist, daran kann auch die professionelle und an sich ansprechende und informative Gesamtausführung dieses DVD nichts ändern.
Anspieltipps: Hallucination, May Our Father Die, Speed of Blood
- Redakteur:
- Walter Scheurer