FATES WARNING - Live In Athens (DVD)
Mehr über Fates Warning
- Genre:
- Progressive Metal
- Label:
- InsideOut / SPV
- Release:
- 11.11.2005
- One
- A Pleasant Shade Of Gray Part III
- Life In Still Water
- Simple Human
- Heal Me
- Pieces Of Me
- Face The Fear
- Quietus
- Another Perfect Day
- A Pleasant Shade Of Gray Part XI
- The Eleventh Hour
- Point Of View
- Monument
- Still Remains
- Nothing Left To Say
Athen, Gagarin 205, 20. Februar 2005, irgendwann gegen Abend. Fünf unscheinbare Typen schlurfen auf die Bühne. Typen, die so normal aussehen, dass sie in einer Menschenmenge niemals als besonders extravagant auffallen würden: T-Shirts, Jeans, Turnschuhe, alltäglich eben. Sicher, zwei von ihnen haben lange Haare und einer einen Irokesenschnitt, aber hey, wir leben schließlich im 21. Jahrhundert, wo das nichts Ungewöhnliches mehr ist. Dass diese Herren aber trotz alledem irgendwas Besonderes haben müssen, lässt sich u. a. daran ablesen, dass die anwesenden Zuschauer, nachdem die erste Note angeschlagen wurde, komplett ausklinken und diesen Zustand beibehalten. Und ich bin ehrlich: Ich verstehe das. Denn FATES WARNING – wie sich die Normalos im Kollektiv nennen – sind rein subjektiv-objektiv betrachtet eine der besten (Metal-)Bands aller Zeiten. Punkt!
Wenn ich mir auf diesem Livemitschnitt Übersongs wie 'One', 'Another Perfect Day' (Gänsehaut!), 'Face The Fear', 'Point Of View' (wie geil!), 'Monument', 'Life In Still Water' (ohne Worte!) sowie 'A Pleasant Shade Of Gray Part III' und 'XI' (unfassbar!) zu Gemüte führe, fällt es schwer, nicht in absolute Ekstase zu verfallen bzw. vor Ergriffenheit in einen Trance-artigen Zustand hinabzugleiten. Und letztlich ist es mir, glaube ich, auch nicht über die volle Spielzeit der DVD gelungen, ein grenzdebiles Grinsen zu unterdrücken. Das ist aber auch okay so, denn FATES WARNING zocken auf "Live In Athens" wirklich monströs tight und mitreißend. Dabei wird mir (wieder) bewusst, dass (der supersympathische) Ray Alder einer der besten Sänger überhaupt ist und sich hier aber mal gar keine Blöße gibt; dass Mastermind Jim Matheos und Rückkehrer Frank Aresti ein Feeling-Prog-Gitarren-Doppel aus 'ner ganz anderen Dimension sind; dass Basskönner Joey Vera den fettesten Groove diesseits unserer Milchstraße fährt; und dass man zwar Mark Zonder am Schlagzeug nicht ersetzen kann, aber in Killer-Drummer Nick D'Virgilio (SPOCK'S BEARD) eine der wenigen adäquaten Alternativen gefunden hat. Letzterer proggt locker und lässig alle noch so komplizierten Drumfiguren runter (höre: 'A Pleasant Shade Of Gray Part XI'). Wahnsinn!
Man hätte zwar aus der DVD rein technisch gesehen noch mehr rausholen können, da sich speziell die Bildqualität nicht im oberen Bereich der Möglichkeiten dieses Mediums bewegt, und darüber hinaus ist auch die Kameraführung ab und an etwas seltsam; aber insgesamt stört das überhaupt nicht, wenn man im Gegenzug Gottheiten wie die von steil gehenden Griechen lauthals mitgesungene "Parallels"-Nummer 'The Eleventh Hour', das von Kevin Moore (ex-DREAM THEATER, CHROMA KEY) am Keyboard verstärkte 'Still Remains' ("Disconnected") und 'Nothing Left To Say' ("Perfect Symmetry") zu hören bekommt. Mehr Emotion geht nicht!
Das knapp 40-minütige (etwas spärliche) Bonusmaterial mit Rehearsal- und Soundcheck-Aufnahmen, Liveclips eines Auftritts im bulgarischen Fernsehen sowie zwei Songs vom holländischen Headway-Festival mit DREAM THEATER-Dampfhammer Mike Portnoy an der Schießbude kann man mitnehmen, ist aber nicht essenziell.
Unterm Strich müssen FATES WARNING-Fans "Live In Athens" in jedem Fall besitzen, und alle, die noch nie mit den Amis in Berührung gekommen sind, sollten diese Konzert-DVD als Quasi-Best-of-Zusammenstellung der Ray-Alder-Phase betrachten und ebenfalls schnellstens mal an Land ziehen. Ich gucke das Ding jetzt sofort noch mal!
Anspieltipp: die ganze DVD!
- Redakteur:
- Oliver Schneider