EVANESCENCE - The Bitter Truth
Mehr über Evanescence
- Genre:
- Modern Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Columbia (Sony)
- Release:
- 26.03.2021
- Artifact/The Turn
- Broken Pieces Shine
- The Game Is Over
- Yeah Right
- Feeding The Dark
- Wasted On You
- Better Without You
- Use My Voice
- Take Cover
- Far From Heaven
- Part Of Me
- Blind Belief
Amy's back!
Es ist kaum zu glauben, aber das EVANESCENCE-Debüt "Fallen" hat mittlerweile bereits 18(!) Jahre auf dem Buckel. Ein Album, das ein globaler Hit und mit mehr als 50(!) Platinauszeichnungen bestückt wurde. Natürlich zehrt Amy Lee auch heute noch von diesem Welterfolg, an den sie mit dem folgenden Album "The Open Door" im Jahr 2006 durchaus noch anknüpfen konnte. Danach folgte aber bereits die erste längere Pause, bevor das unbetitelte dritte Werk Ende 2011 erschien. Das war ein starkes Album, auch wenn die Verkäufe deutlich einbrachen. In 2017 veröffentlichte die Band dann mit "Synthesis" orchestrale Versionen von Hits wie 'Bring Me To Life', 'My Immortal' oder 'Lithium'. "The Bitter Truth" ist also tatsächlich das erste Studioalbum mit ausschließlich neuen Songs seit zehn Jahren und erst das vierte Werk in der Karriere des Quintetts.
Und tatsächlich erkennt man hier nach dem eher intravenös gehaltenen Opener 'Artifact/The Turn' sehr schnell, wer denn hier musiziert. Amys Stimme hat wirklich nichts von ihrer Kraft und Ausstrahlung verloren und ist immer noch das absolute Aushängeschild von EVANESCENCE. Aber natürlich hat sich die Musik dennoch entwickelt, auch wenn es im Kern immer noch moderner Rock ist, der durch Amys Stimme und den Pianoeinsatz einen leicht gotischen Touch hat. Doch hört man schon, dass hier eine komplett andere Band agiert als noch auf "Fallen" und "The Open Door". Gerade die Saitenarbeit von Troy McLawhorn (auch bei DARK NEW DAY und SEETHER aktiv - PK) und Jen Majura (sie könnte man von KNORKATOR kennen - PK) setzt immer mal wieder Akzente, wie beispielsweise im abschließenden 'Blind Belief'.
Tatsächlich finde ich den etwas ziellosen Opener 'Artifact/The Turn' eher unnötig, aber von 'Broken Pieces Shine' an ist die gar nicht so bittere Wahrheit, dass wir hier ein starkes Werk von absoluten Vollprofis hören. Die Refrains von den rockigen Nummern wie 'Broken Pieces Shine', 'Yeah Right' oder 'Better Without You' schaffen es recht schnell ins Trommelfell, während die eher balladesken Songs wie 'Wasted On You' oder 'Far From Heaven' es unter die Haut schaffen. Mein Favorit ist bislang aber das getragen-hymnische 'Use My Voice', das auch textlich überzeugen kann. Als einziger Schwachpunkt ist vielleicht das etwas schwerfällige 'Take Cover' zu nennen.
Unter dem berühmten Strich ist "The Bitter Truth" eine gelungene Rückkehr, die die Fans wahrscheinlich zufrieden stellen dürfte, falls sie in den letzten Jahren nicht aus diesem Sound herausgewachsen sind.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk