ETERNAL DREAM - Daementia
Mehr über Eternal Dream
- Genre:
- Female Fronted Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pride & Joy Music
- Release:
- 07.12.2018
- Daementia
- Anxiety
- Euphoria
- Delusion
- Denial
- Wrath
- Obsession
- Amnesia
- Insanity
- Numbness
- Reverie
- Awakening
Im Symphonic-Metal-Wunderland ...
Mit Newcomern im Bereich Symphonic Metal ist es im Moment immer so eine Sache. Das Genre scheint in den letzten Jahren regelrecht überflutet zu werden und nicht selten entpuppt sich der Nachwuchs als Abklatsch von Größen wie NIGHTWISH, EPICA und Co. Wenn sich dann eine junge Band wie ETERNAL DREAM auch noch die "Alice im Wunderland"-Romane von C. Lewis als Grundlage für ein Konzeptalbum wie "Deamentia" vornimmt, dann stellt das natürlich noch einmal größere Ansprüche an die musikalische Umsetzung des Materials. Enstprechend gespannt bin ich auch, als der zweite Langspieler der Spanier in den heimischen CD-Player wandert.
Los geht es allerdings erst einmal recht durchwachsen mit dem Titeltrack, der schnell offenbart, dass die recht billig klingenden Orchester-Samples wohl die größte Achillesferse der Scheibe sein werden. Gerade in einem Genre, das praktisch komplett auf Orchestrationen basiert, macht sich so etwas noch deutlicher bemerkbar, weil es vor steril klingenden Violinen und elektronisch anmutenden Blasinstrumenten praktisch kein Entrinnen gibt. Leider bleibt das allerdings nicht der einzige Schwachpunkt des Openers, denn in der zweiten Hälfte übernehmen die Gitarren mit einem unnötigen Überschuss an Finger-Akkrobatik das Zepter. Ich als großer Fan von Bands wie SYMPHONY X oder DREAM THEATER bin sonst der Letzte, der sich an hektischen Leads stört, doch hier erfüllt das Spiel von Jose Gil keinen hörbaren kompositorischen Zweck, sondern präsentiert nur wie schnell der gute Mann seine Finger über das Griffbrett bewegen kann. Entsprechend schnell wandert meine Hand dann auch zur Skip-Taste, um diesem sehr planlos dahinrasenden Track zu entkommen. Glücklicherweise teilen allerdings nicht alle Songs diesen übertriebenen Hang zur Selbstdarstellung und gerade wenn sich die Gitarren- und Gesangsmelodien einmal frei entfalten dürfen wie in 'Euphoria' oder 'Obsession', dann kommen sogar recht ordentliche Kompositionen zu stande, die sich durchaus mit den Großteil der Genre-Konkurrenz messen können.
Insgesamt halten sich Licht und Schatten auf "Daementia" allerdings die Waage, sodass die Scheibe es wohl schwer haben düfte, sich einen Platz im Symphonic-Metal-Markt zu erobern. Neben dem Druchwachsenen Songmaterial trägt dazu auch die mangelnde Eigenständigkeit des Sounds von ETERNAL DREAM bei, der sich einfach in keinem Punkt von der dicht gesäten Konkurrenz in diesem Sektor abheben kann. Ärgerlich, denn viele gute Ansätze sind vorhanden, nur werden diese zu oft unter dem üblichen Genre-Kitsch und technischer Akkrobatik begraben.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs