END OF SANITY - Sudden Death
Mehr über End Of Sanity
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.12.2002
- Rules Of Society
- Sudden Death
- Deadly Game
- No One Survives
- End Of Sanity
- Devil's Servant
Was machen frustrierte Powermetaller, die in einer Gegend leben, welche musikalisch fast durchweg von Freunden des Sprechgesangs, von Menschen die den Intellekt ihrer vergötterten Popmusik teilen oder von zu spät geborenen Hippies regiert wird? Das, was denen am meisten weh tut!
"Supporting Local Thrash" nimmt das Motto der CD, wie das meines Reviews, vorne weg. Die Rheiner Truppe END OF SANITY hat sich genau das auf die Fahnen geschrieben. Aus den umliegenden Städten stammen Namen wie die DONOTS, die H-BLOCKX oder die europaweit bekannte METALLICA-Coverband NUTELLICA. Mit "Metal" ist in der Gegend offensichtlich wenig zu machen.
Nun kommen die Jungs um Frontgrunzer Henning auf den Plan. "Sudden Death" heißt das Erstlingswerk und so hört es sich auch an. Schneller Thrash Metal dröhnt durch die Boxen und es dröhnt im wahrsten Sinne des Wortes. Eine Eigenproduktion hat seine Nachteile, aber durch die schlechte Qualität kriegt der Sound hier noch mal eine Note von einem nicht ganz ernst gemeinten Metalpotpourri. Dabei ist eigentlich nur die Qualität des Albums so grottenschlecht.
Mit einer ordentlichen Portion Energie wird hier eine Hommage an die großen Vorbilder METALLICA (die ALTEN METALLICA!), MEGADETH und PRO-PAIN abgefeiert. Das Ganze ist gut eingespielt, die Besatzungen an "Streitaxt" und "Schlachtbank" spielen ihr Set fast wie Profis runter und den Bass hört man nicht. Oder doch, wenn einem das Geschrammel der Gitarre auch so komisch vorkommt wie mir.
Eine andere Stärke, oder Schwäche, birgt der "Sänger" der Band, der gleichzeitig den Geisterbass spielt. Henning rotzt den Text ins Mikro, und treibt mir vor Lachen so manche Träne ins Auge. Er dreht beim Geschrei manchmal so dermaßen auf, dass er sich bei dem darauf folgenden Gekrächze unter die Theke gebrüllt haben könnte, so verbissen gequält klingt der Mann manchmal. Die Texte könnte man als das einstufen, was Pädagogen als "stark bedenklich" bezeichnen würden; ich würde das jedoch einfach nur als Vorliebe für trashige Splatterfilme betiteln, und zudem als aus dem Wörterbuch zusammengewürfelt.
Die Lieder sind rundum gut eingespielt und machen beim Anhören Spaß. Eine gute Portion Rhythmus paart sich hier mit dreist geklauten Parts aus den Alben der Vorbilder, fettem Gitarrensound und dem eben erwähnten "gegrunzten" Gesang. Neben der schlechten Qualität ist das größte Manko auf der Platte, dass es keine Soli gibt. Ein paar kurze, zaghafte Gitarrenriffs, mehr hat der Gitarrist Christoph nicht zu bieten und spielt so fast durch die ganze Platte seinen harten und schnellen Schrammelsound. Die einzigen Soli bietet der Schlagzeuger Manuel und das auch wohl nur aus Versehen. Oft überprügelt er seine Mitspieler einfach und legt so in ungewollter Weise einige Drumsoli auf die Felle. Ein Wunder, dass bei diesem Geprügel der Rest der Band noch wusste, was gerade gespielt wurde.
Im Fazit ein gutes Album mit hohem Unterhaltungswert, das mit missionarischem Eifer die Provinz vor dem musikalischem Untergang retten wird. END OF SANITY verkünden hier nicht den plötzlichen Tod der Rockmusik in der münsterländischen Kleinstadt Rheine, sondern den Kollaps im Lautsprecher, wenn der Sound sich mal wieder überschlägt und der Brüllwürfel am Mikro mal wieder von zu viel Filmblut und "Glory Battles" geträumt hat.
Mit Sicherheit in Bälde ein Kultstück lokaler Rockmusik!
Anspieltips: Rules Of Society, Sudden Death, Devil`s Servant
- Redakteur:
- Michael Kulueke