EMPYRE - Relentless
Mehr über Empyre
- Genre:
- Modern Rock / Prog Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- KScope
- Release:
- 31.03.2023
- Relentless
- Waking Light
- Parasites
- Cry Wolf
- Hit And Run
- Forget Me
- Silence Screaming
- Road To Nowhere
- Quiet Commotion
- Your Whole Life Slows
Solider Modern Rock mit Prog-Schlagseite von der Insel.
Bevor wir uns der Musik der Briten EMPYRE widmen, möchte ich kurz einen Abschnitt aus dem beiliegenden Pressetext zitieren: "Wir schreiben Arena-Rock und, auf Arena-Bühnen zu spielen, ist etwas, das wir anstreben. Ich werde erst glücklich sein, wenn ich das tue", lässt Frontmann Henrik Steenholdt recht deutlich durchblicken. Jetzt könnte man natürlich vermuten, dass auf "Relentless", das den zweiten Release auf Albumdistanz des Quartetts markiert, alles auf Mainstream-Erfolge gebürstet ist und die Musik entsprechend unter den Zielen der Bandmitglieder leidet. Aber ist das wirklich so?
Nun der eröffnende Titeltrack lässt jedenfalls einmal vermuten, dass der Hype, der in der Heimat um den Vierer veranstaltet wird, nicht ganz unberechtigt ist. Die Gitarren rocken munter und haben einige coole Riffs im Gepäck, die Rhythmussektion groovt ordentlich und auch Henrik singt eindrucksvoll mit einer reichlich charismatischen Stimme. Schlussendlich wird der moderne Rock der Briten mit einer sehr dezenten Prog-Schlagseite garniert, die aber wirklich nur einen Hauch zum Bandsound beisteuert. Dass die Jungs gerne mit ALTER BRIDGE auf der britischen Insel verglichen werden, kann ich angesichts der Nummer durchaus nachvollziehen, auch wenn gerade die Gitarrenarbeit hier lange nicht so ausgefeilt und wegweisend daherkommt wie im Falle von Myles Kennedy und Mark Tremonti.
Trotzdem muss ich gestehen, dass mir die zehn Tracks des Silberlings durchaus Spaß bereiten. 'Waking Light' etwa ist eine gelungene und eindringliche Halbballade und auch 'Parasites' beginnt eher ruhig, nur um sich ab der Mitte zu einem wuchtigen Rocker aufzuschwingen, dessen teils dissonante Riffs durchaus die Prog-Schlagseite des Bandsounds etwas zentraler in den Blickpunkt rücken. So richtig will der Begeisterungsfunke bei mir dennoch nicht überspringen, denn für den selbst verordneten Arena-Rock verlieren sich die Briten leider doch etwas zu oft im Mid-Tempo und in getragener Melancholie, was "Relentless" insgesamt etwas den Vortrieb raubt. Erst 'Road To Nowhere' zündet nämlich wieder mehr Rock-Feuerwerk und überzeugt prompt auf ganzer Linie, wohingegen Tracks wie 'Silence Screaming' oder 'Your Whole Life Slows' trotz unbestreitbarer musikalischer Qualitäten eher lauwarm aufgebrüht sind und den letzten Pfiff vermissen lassen.
So tue ich mich aktuell auch noch etwas schwer, mir EMPYRE auf den ganz großen Bühnen in Arenen vorzustellen, denn genau da braucht es mehr große Refrains und eingängige Hooklines, die von den anwesenden Kehlen lauthals mitgegrölt werden können. Die Aussichten für die Zukunft sind dennoch nicht schlecht, denn die DNA für größere Taten ist definitiv vorhanden und auch jetzt schon schafft es der Vierer, in den besseren Momenten kleinere Hits zu komponieren. Davon braucht es in Zukunft nur eben noch ein paar mehr auf der kompletten Albumdistanz.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs