EDISON'S CHILDREN - The Final Breath Before November
Mehr über Edison's Children
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Just For Kicks
- Release:
- 01.01.2014
- Final Breath
- Light Years
- Light Years: The Fading
- Silhouette: I Silence Can Be Deafening (Part 1)
- Silhouette: II WElcome To Your Dreamland
- Silhouette: III - Where Were You
- Silhouette: IV - The Longing
- Silhouette: V - The Morphlux
- Silhouette: VI - I Am Haunted
- Silhouette: VII - What Did You Want
- Silhouette: VIII - The Seventh Sign
- Silhouette: IX - The Second Coming Of The Morphlux
- Silhouette: X - Silence Can Be Deafening (Part 2)
- Silhouette: XI - Welcome To Your Nightmare
- Silhouette: XII - Music For The End Credits Of An Existence
- Silhouette: XIII - The CLock Strikes NOvember
Zäh.
Aus dem Qualitätsprog-Camp MARILLION gibt es schon wieder etwas Neues. Die Kreativität scheint einfach unerschöpflich zu sein. In diesem Fall ist es das zweite Album von EDISON'S CHILDREN, dem Projekt des MARILLION-Bassers Pete Trevawas mit Eric Blackwood und einigen Gästen. Wobei das zweite Album eigentlich nicht ganz richtig ist, wie in den Linernotes des Digipacks klargestellt wird. Denn das Herzstück des Albums, eine dreizehnteilige Komposition namens 'Silhouette', entstand in den Grundzügen schon vor dem 2011er "In The Last Waking Moments…"-Album. Aber da war man über die Arbeit an einigen anderen Liedern über dieses Epos hinweggekommen, bis es nicht mehr passte. Sowohl stilistisch als auch von der Länge her.
Nun liegt es also vor. Vorher kommen zwei einzelne Titel, die bei mir gemischte Gefühle hinterlassen. Der Opener 'Final Breath' ist schon sehr ruhig und unspannend. Während er als Songs eigentlich nicht schlecht ist, taugt er als Eröffnungsstück nur bedingt. Das poppige 'Light Years' wäre da besser geeignet gewesen, obwohl es ebenfalls mit Ausnahme des Refrains eher dahinplätschert. An dieser Stelle ist dann auch das erste leichte Stirnrunzeln nicht mehr zu unterdrücken. Denn "The Final Breath Before November" ist wirklich äußerst ruhig und relaxt ausgefallen. Eine Tatsache, die im Laufe der Scheibe, die wirklich bis zum Anschlag mit Musik vollgestopft ist, immer wieder auffällig ist. Erst mit dem zweiten Teil der 'Silhouette' kommt so etwas wie Drive auf, aber dieser 'Welcome To Your Dreamland' genannte Teil führt dann zielsicher in das mit über zwölf Minuten längste Stück des Albums, was wieder jegliche potentielle Aufregung im Keim erstickt.
EDISON'S CHILDREN ist nicht MARILLION. Das stellt man wehmütig fest. Wo nämlich sonst Dramatik herrscht, dominiert hier Kontinuität. Wo sonst Songs mitreißen, entspannt "The Final Breath Before November". Und wo sonst die Stimme von Steve Hogarth brilliert, findet sich hier der Sprechgesang von Eric Blackwood. Dabei zeigt er gelegentlich wie in 'The Longing' oder 'The Seventh Sign', dass er durchaus angenehm proggig singen kann. Allerdings ist hier von Prog sowieso nur im Ansatz die Rede. Etwa in der Albummitte dürfen die Freunde etwas dramatischerer Klänge aufhorchen, wenn in 'The Morphlux' und den Albumhighlights 'I Am Haunted' und 'What Did You Want' etwas Schwung in die Bude kommt. Da darf mal die Gitarre jaulen, und das Tempo wird auch mal über Schlafwagenniveau angezogen. Dann klingt das Ganze positiv nach Clive-Nolan-Kompositionen.
80 Minuten sind etwas lang für die getragenen Stücke, nach dem Genuss des Albums brauchte ich unbedingt immer etwas mit mehr "Rumms". Es ist schade, aber die genialen Momente sind leider zu wenig und dann integriert in eine oft doch sehr gleichförmige Scheibe, die im falschen Moment sogar ermüdend wirkt. Egal, wie sehr ich das zweite Werk von EDISON'S CHILDREN auch mögen möchte, ich stelle fest, dass es nur sehr selten seinen Weg in den CD Player findet. Man muss sich zu sehr auf das Album einlassen, und manchmal stellt man dann fest, dass der Hörer die größere Anstrengung anstellt und nicht das Album. Eine Zweierbeziehung mit der Notwendigkeit zur Paartherapie.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger