EBOLA - Bizarre Transformations (MCD)
Mehr über Ebola
- Genre:
- VirusMetal
- Label:
- Ebola Management (Niels van Groenendaal)
- Release:
- 07.01.2007
- Taken
- Desert Punishment
- Second Skin
Der lange Weg unserer niederländischen Virologen geht weiter und mit "Bizarre Transformations" liegt nun ein weiteres Minischeibchen vor, mit dem sich EBOLA noch ein gutes Stückchen weiter von den eigenen Death-Metal-Wurzeln entfernt. Kollege Mattes war von der Scheibe ja nicht ganz so angetan und nachdem mir schon das letzte Demo sehr gut reingelaufen ist, dachten wir uns, dass hier wohl eine Zweitbesprechung nicht schaden kann. Mir bleibt dann auch die erfreuliche Aufgabe, dem Quartett zu attestieren, dass es aus meiner Sicht seine Sache erneut ziemlich gut gemacht hat. Eigentlich noch deutlich besser als zuletzt.
Die Growls, die wuchtigen Riffs und der fette Sound des Death Metals sind nach wie vor rauszuhören, doch eben weiter im Hintergrund als dies noch früher der Fall war. Heute ist der cleane Gesang deutlich weiter im Vordergrund, und das ist im Endeffekt der ganz große Trumpf von "Bizarre Transformations". Der Opener ist zwar noch etwas mehr im Death Metal zu Hause, auch gesanglich, doch schon bald zeigt Roel, dass er alles andere als ein gewöhnlicher Sänger ist. Sein leicht schräger, kraftvoller, in mittleren Tonlagen befindlicher Klargesang macht den besonderen Reiz der Scheibe aus. Hört euch 'Desert Punishment' an und sagt mir, dass das nicht ultra-cool gesungen ist! Oder gebt euch mal das schön bizarre Intro zum Rausschmeißer 'Second Sin', bei dem Roel wirklich herrlich abgedreht zu den akustischen Klängen singt, bevor die Walze wieder mächtiger zu rollen beginnt. Neben krachendem, hymnischen Death Metal, würde ich die NWoBHM, die eine oder andere epische US-Metal-Truppe und jazzige Thrash-Avantgardisten wie etwa MORDRED oder CIVIL DEFIANCE (nur deutlich eingängiger) unter den Einflüssen vermuten, doch das kann nur ein grober Anhaltspunkt sein.
Auch kompositorisch find ich die drei Stücke dieser EP voll gelungen. Die Mischung aus Eingängigkeit und Progressivität, Death Metal und Epik, Gain und Akustik, Growls und cleanem Gesang, jau, Rock'n'Roll und Jazz passt hervorragend. Dabei haben alle drei Stücke den nötigen Wiedererkennungswert und griffige Hooks, die sich sowohl im Gesangsbereich wie auch in den Gitarrenleads reihenweise finden. Für mich also definitiv eine tolle Mini-CD, die dem Vorgänger ordentlich was drauf zu setzen hat. Deshalb muss ich zwangsläufig allen Anhängern der etwas schrägeren, aber dennoch keineswegs zu ausgefallenen Metalsounds empfehlen, mal die MySpace-Seite heimzusuchen. Bleibt zu hoffen, dass ihr euch auch infiziert, denn DIE Seuche sollte definitiv verbreitet werden. Als Anspieltipps dürfen daher auch alle drei Stücke der Scheibe dienen.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle