DEVILSKISS - Flammenmahl EP
Mehr über DevilsKiss
- Genre:
- Elektro Rock
- Label:
- Fearsection
- Release:
- 08.04.2005
- Henkersmahl
- Flammenmeer
- Das Wrack
- Ich bin Dein
Dass aus etwas Verkanntem auch mal was recht Vernünftiges hervorgehen kann, beweisen DEVILSKISS. Als damals 'Der goldene Reiter' herauskam, hat ja auch niemand damit gerechnet, dass dieser Typ namens Witt mal so was vergleichsweise Düsteres und Erträgliches wie 'Die Flut' machen könnte. Nun, so krass oder so bekannt ist die Entstehung von DEVILSKISS zwar nicht, aber es ist ein Beispiel dafür, dass so etwas selbst heute, wenngleich immer noch die Ausnahme, noch ab und an geschieht.
Die Jungs von DEVILSKISS sind nämlich aus der Synth-Pop-Band AREA 51 entstanden. Und was 2000 noch reiner Elektro war, ist heute größtenteils handgemachte Musik. Das macht ja schon mal sympathisch. Dass die Musik, die seitdem entstanden ist, nicht von schlechten Eltern stammt, beweist der Sieg beim "Battle Of The Bands"-Contest von SonicSeducer 2003. Damit sollte auch erklärt sein, dass diese Musik absolut nichts für Metalheads ist, sondern eher für Mondanbeter und "Strange People". Dass der Sieg dennoch nicht von ungefähr kommt, wird deutlich, wenn man sich mit der EP "Flammenmahl" auseinandersetzt. Dass es im Elektro-Goth-Rock-Bereich schwer ist, eine eigene Note zu etablieren, ist hinlänglich bekannt. Zu festgeschrieben sind die Grundthemen, Härte- und Geschwindigkeitsgrade. Immerhin kann man das Material aber sehr gut durchlaufen lassen, auch wenn die Wiedererkennungswahrscheinlichkeit im einstelligen Prozentbereich bleibt.
Betrachtet man das Material nun aus dem Blut-Pool entnommen, kann man eindeutig feststellen, dass DEVILSKISS guten, eingängigen Goth-Elektro-Rock praktizieren. Die Stimme von Sänger Ron lässt in den Strophen nur etwas zu wünschen übrig, zumindest in der Hinsicht, dass sie nicht mit etwas Außergewöhnlichen aufwarten kann. Dafür machen DEVILSKISS besonders im Bereich (Instru)Mentalität eine gute Figur. So holt man für das zweite Lied 'Flammenmeer' bereits ein Piano als Verstärkung aus dem Sarg. Allgemein ist die größte Stärke der Band der Refrain, der meist leichtfüßig und mitreißend ausfällt. Rons Stimme bettet sich hierbei wunderbar in den Lauf der Instrumente. Man zaubert schöne Melodien und tiefe, meist unpeinliche, deutsche Texte.
Dass die Produktion makellos ausgefallen ist, ist kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Chris Pohl für die Produktion dieses Albums zuständig war. TANZWUT und UNHEILIG werden schon wissen, warum sie diese Band als Support bei einigen ihrer Gigs anheuerten. DEVILSKISS liefern absolut nichts Neues, dafür aber überzeugendes Material im bewährten Stil. Mit Liedern wie auf "Flammenmahl" haben sie auf jeden Fall die Chance, sich zumindest in der Gothic-Szene zu etablieren.
Anspieltipps: Henkersmahl, Flammenmeer
- Redakteur:
- Michael Langlotz