DARCONIGAN - Shattered Souls And Broken Blades
Mehr über Darconigan
- Genre:
- (Melodic) Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Eigenproduktion / Eigenvertrieb
- Release:
- 18.02.2024
- Shattered Souls And Broken Blades
- Carving Out The Spine
- Crystal Eyes
- Akarend's Cave
- Through Rune Covered Archways
- An Illness Of Mind And Body
Handwerklich solide, klanglich mehr Demo als vollwertiges Album.
Hinter dem Bandnamen DARCONIGAN verbirgt sich ein Trio aus dem US-amerikanischen Bundesstaat Colorado, das sich irgendwann während der Pandemie zusammengefunden hat, um einer gemeinsamen Vision von melodisch angehauchtem und schwarz eingefärbtem Death Metal zu frönen. Nach der Demo "Helm, Shield, And Spear" aus dem Jahr 2022 legt das Dreiergespann, das aus Gitarrist und Sänger Derek Webster, Basser Jimmy Baratheon und Schlagzeuger Keith Busch besteht, nun das erste "Album" namens "Shattered Souls And Broken Blades" vor.
Warum ich das Wort Album gerade in Anführungszeichen gesetzt habe, wird bei einem Blick auf die Trackliste klar, denn mit sechs Nummern ist selbige nicht gerade lang und rangiert gerade so an der Kante zwischen EP und Langspieler, bei der zwecks größere Aufmerksamkeit bei den einschlägigen Onlinemagazinen ja zuletzt gerne der Begriff "Album" bemüht wird. Lasst euch übrigens nicht von der Bandcamp-Seite der Band täuschen, wo sogar nur drei Songs für den Silberling gelistet werden, denn nach dem Kauf bekommt man schlussendlich noch drei Bonustracks geliefert, die, so die Supporter, für den monetären Beitrag zur Bandkasse entlohnen sollen. Ob sich selbige Investition wirklich lohnt, solltet ihr aber definitiv mit einem Antesten der drei verfügbaren Songs prüfen, denn "Shattered Souls And Broken Blades" hat durchaus das Potential dazu, die Gemüter zu spalten.
Los gehen die Fragezeichen über meinem Kopf schon beim eröffnenden Titeltrack. So mag ich einerseits die naturbelassene Qualität der Aufnahme, bei der selbst das Einzählen nicht künstlich herausgeschnitten wurde. Generell scheinen die Basistracks des Albums live eingespielt worden zu sein, was in der heutigen Zeit immer eine wohltuende Abwechslung darstellt. Hier kommt aber auch schon die Krux, denn so sehr die Amerikaner mit diesem Ansatz herausstechen, so sehr leidet darunter die Klangqualität. Das Schlagzeug klingt dünn und teils blechern, der Bass hat wenig Druck und die Gitarren sind auch nicht gerade druckvoll in Szene gesetzt. Einzig die Growls von Derek klingen durchaus dem Genre angemessen, gerade wenn man etwas mehr in Richtung Black Metal schielt. Ansonsten profitiert der handwerklich gut gemachte Blackened Death Metal mit melodischen Untertönen aber nicht gerade von der kraftlosen Produktion und rumpelt selbst in Momenten, in denen das Trio gute Ideen präsentiert, recht unscheinbar aus den Boxen. Dabei haben 'Carving Out The Spine' oder auch 'Crystal Eyes' musikalisch durchaus gute Riffs im Gepäck, wenn man auch der gesamte "Langrille" anhört, das sich DARCONIGAN insgesamt noch in der musikalischen Findungsphase befindet und eher den ausgetretenen Wegen der eigenen Vorbilder folgt.
So ist "Shattered Souls And Broken Blades" dann am Ende leider nicht mehr als ein undergroundiges erstes Lebenszeichen, in dem man mit der richtigen Erwartungshaltung durchaus ein Versprechen für die Zukunft sehen kann. Damit die Amerikaner aber im Konzert der großen Namen mitwirken können, müssen sie insbesonere in Sachen Klangqualität noch eine ordentliche Schippe drauflegen und ebenfalls das Songwriting straffen. In der aktuellen Form geht das Debüt aber nur also solide Proberaum-Demo durch.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs