CRYSTAL EYES - Chained
Mehr über Crystal Eyes
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Metal Heaven / Soulfood
- Release:
- 21.11.2008
- Ride The Rainbow
- The Fire Of Hades
- The Devil Inside
- Waves Of War
- Dying In The Rain
- Fighting
- Shadow Rider
- Lonely Ball Of Fate
- Guardian
Bewährtes Hörfutter aus dem Hause CRYSTAL EYES: Klassischer Heavy Metal mit Niveau und schönen Melodien!
Eigentlich ist es ja eher die Trotzreaktionen eines gefrusteten Kritikers, der sich allein auf weiter Flur mit seinen Vorlieben fühlt, wenn er eine Band als "unterbewertet" bezeichnet. Ob das auf mich und CRYSTAL EYES zutrifft, lassen wir doch einfach mal dahin gestellt. Ich bin jedenfalls der Ansicht, dass diese schwedische Formation um Gitarrist und Mastermind Mikael Dahl deutlich mehr Aufmerksamkeit und Wohlwollen verdient hätte. Zugegeben: Was es auf den fünf Alben von "World Of Black And Silver" (1999) bis zu "Dead City Dreaming" (2006)" zu hören gab, war nicht sonderlich innovativ oder wegweisend. Aber manchmal will ich auch einfach "nur" blitzsauber komponierten, klassischen Heavy Metal mit wohlig schnurrenden Riffs und schönen, eingängigen Melodien hören. Eigentlich liegen Fans von HAMMERFALL und deren Inspirationsquelle, nämlich der heiligen Trinität aus PRIEST, ACCEPT und MAIDEN, bei keinem der CRYSTAL EYES-Werke falsch. Man sollte halt zudem eine Vorliebe für etwas unterkomplexe, zart schmelzende Hooklines haben.
All das trifft auch auf die neue CD "Chained" zu: traditionelle, fein ausgearbeitete Songstrukturen, exzellentes Handwerk, hymnische Melodien und liebevoll aufbereiteter Metal-Kitsch im positivsten Sinne des Wortes erwarten die Liebhaber. Klangtechnisch veredelt vom fast schon unvermeidlichen Fredrik Nordström ist auch diese Platte ein runde, schlüssige Angelegenheit geworden. Neu ist lediglich, dass mit Paul Pettersson ein frischer Gitarrist an Bord gekommen ist und "Chained" nicht mehr bei Mikael Dahls eigenem Label Heavy Fidelity, sondern bei Metal Heaven erscheint. Was die Qualität der Kompositionen angeht, erreicht auch dieses Album nicht ganz das Niveau des bisherigen Opus Magnum "Vengeance Descending", kann es aber mit "Dead City Dreaming" und "Confessions Of The Maker" durchaus aufnehmen. Die besten Songs konzentrieren sich wie so oft am Anfang der Scheibe: Da hätten wir zum Einstieg zunächst einmal die typisch skandinavische Uptempo-Hymne 'Ride The Rainbow', dann den feierlichen Stampfer 'The Fire Of Hades', den knackigen Heavy-Rocker 'The Devil Inside' sowie als absolutes Highlight 'Waves Of War', das mit "Bark At The Moon"-Strophe und "Glory To The Brave"-Chorus alle Neune abräumt. Danach verflacht "Chained" ein klein wenig, bleibt aber stets UEFA-Cup-tauglich. Hervorheben sollte man vielleicht noch das mit grandiosen, in THIN LIZZY-Gewässern fischenden Twin-Leads und herrlich pathetischem Chorus punktende 'Shadow Rider'.
Summa summarum: Mit "Chained" reihen CRYSTAL EYES eine weiteres, zwischen gut und sehr gut schwankendes Album in ihre Diskographie ein. Kreative Berge versetzt diese CD nicht, sie macht aber schlicht und ergreifend eine Menge Spaß. Wer auf die genannten Referenzbands steht, sollte unbedingt mal ein Ohr riskieren. Das gilt sowohl für die aktuelle, als auch für alle anderen Scheiben dieser Band.
Anspieltipps: Ride The Rainbow, The Fire Of Hades, Waves Of War, Shadow Rider
- Redakteur:
- Martin van der Laan