COUNTRY BOB AND THE BLOOD FARMERS - I Cut Out Her Heart (And Stomped On It)
Mehr über Country Bob And The Blood Farmers
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Impact / Broken Silence
- Release:
- 23.03.2007
- Opry Star
- The Head On The Sidewalk
- 16 Tons
- How The West Was Won
- The Devil
- I Cut Out Her Heart
- Murder City Hotrod
- Hog Wild Redux
- Get Out Of Sodom
- What The Fuck
- Job
- Chief
- The New Country
COUNTRY BOB AND THE BLOOD FARMERS klingt nach Redneck-Mucke. Und ja, COUNTRY BOB AND THE BLOOD FARMERS machen Redneck-Mucke – zumindest teilweise. Die Combo, die sich u. a. aus Ex-SHOCK THERAPY- und PLASMATICS-Mitgliedern (genau, die nicht ganz unbekannten Achtziger-Punk-Metaller um Front-Exzentrikerin Wendy O. Williams) zusammensetzt, wirft Country, Punk und Hardcore zusammen und guckt, was am Ende rauskommt. Und eins ist "I Cut Out Her Heart (And Stomped On It)" bei dieser Ausgangssituation auch mit Sicherheit nicht geworden: ein in sich geschlossenes Album. Hier stehen DEAD KENNEDYS-artige Nummern neben "Yeehah!"-Tracks, seltsamem Soundtrack-Zeug ('Job' und das auf Industrial-Terrain wandelnde 'Chief') und Rock-'n'-Roll-Geräten.
Glücklicherweise sind die Square-Dance-Punk-Elemente in der Unterzahl (es beschränkt sich weitestgehend auf 'The Devil und 'Hog Wild Redux'), ansonsten wäre die Scheibe problematisch, da Country für mich in neun von zehn Fällen an akustische Folter grenzt – auch wenn deutlich zu vernehmende verzerrte Gitarren beteiligt sind. Die Teile kann man in Kauf nehmen, im weiteren Verlauf getrost vernachlässigen und gleich zu den Höhepunkten übergehen, die fast schon erwartungsgemäß die Jello-Biafra-Huldigungen markieren. 'The Head On The Sidewalk', 'What The Fuck', 'Get Out Of Sodom' und 'How The West Was Won' erinnern an all die Klassiker, die in lückenloser Aufreihung auf "Fresh Fruit For Rotting Vegetables" zu finden sind: energetischer Hardcore/Punkrock aus einer Zeit, als Pop das musikalische Feindbild war. Zusätzlich gibt es ein paar Polit-Lyrics, was sich bei der Referenz von selbst versteht. Aber auch in punkto Texte ist die Platte gespalten. COUNTRY BOB AND THE BLOOD FARMERS tragen dem zweiten Teil ihres Namens Rechnung (der Albumtitel ist wörtlich zu verstehen, wie der dazugehörige Track beweist) und liefern ein paar Anregungen für die nächsten Backwoods-Slasherfilme aus Hollywood.
Das siebenminütige, an ALICE COOPERs Siebziger-Klamotten erinnernde 'Job' ergibt vor dem Hintergrund der Abmurksgeschichten fast schon wieder Sinn (obwohl es musikalisch nicht weiter von dem Rest entfernt sein könnte) und komplettiert einen guten Silberling, der eher wie ein Sampler mit verschiedenen Kapellen anmutet. Deshalb sollten Punkrocker zunächst vorsichtig, aber ausgiebig testen, ob sie das alles verkraften können. Die DEAD KENNEDYS-Knickse sind allerdings Anreiz genug.
Anspieltipps: What The Fuck, How The West Was Won, The Head On The Sidewalk, I Cut Out Her Heart
- Redakteur:
- Oliver Schneider