CORRODING SUN - Corroding Sun
Mehr über Corroding Sun
- Genre:
- Heavy/Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7Hard / Membran
- Release:
- 30.08.2019
- Towards My Fate
- Sentimental Disillusion
- So Far Away
- Just Reflections
- High Noon At Night
- Corroding Sun
- Only The Stars
- Final Dawn
Wenige Grenzen und viel Gefühl.
CORRODING SUN ist eine junge Band aus Nordrhein-Westfalen und wir vom Label als Mischung aus Heavy Metal und Death Metal beworben. Warum rezensiere dann gerade ich als Todeskostverächter das selbstbetitelte Debütwerk der Band um ex-FAIRYTALE-Sänger Sascha Rose? Nun, zunächst einmal erweckt es bei mir immer etwas Aufsehen, wenn sich ORDEN OGANs Seeb als Produzent zu erkennen gibt. Und dann fiel mir beim Erstkontakt auch noch auf, dass der Death Metal hier mit der Lupe gesucht werden möchte.
Denn gelegentliche Growling allein macht noch kein Todesblei, oder? Es zeigt lediglich die Variabilität des Frontmanns, wenn er von melodischem Gesang innerhalb von wenigen Atemzügen in Johnny Hedlund-Gefilde wechselt. Das sticht vor allem beim musikalisch im Vergleich zum restlichen Album etwas zurückhängenden 'High Noon At Night' ins Ohr. Ein gekonntes Spiel mit Genrekonventionen, aber sicher nicht das für CORRODING SUN definierende Moment. Der instrumental meist im Heavy/Thrash-Bereich verbleibende Metal zeichnet sich eher durch das dynamische Gitarrenspiel in Kombination mit einschmeichelnden Melodien und einem extrem sauberen Klangbild aus.
Als bestes Beispiel für das gelobte Saitenspiel möchte ich das abschließende 'Final Dawn' besonders herausstellen. Petja Pagel und Martin Schümer geben sich hier wirklich keine Blöße und verweben Doppel-Leads, feine Solo-Spielereien und bodenständiges Riffing zu einem wahren Hörgenuss. Den melodischen Höhepunkt markiert für mich hingegen der Opener 'Towards My Fate', der anfänglich gesetzte Ohrwurm in BRAINSTORM-Manier bleibt noch, nachdem die CD schon einige Stunden ruht. Das saubere Klangbild offenbart sich bestens beim melancholischen 'Just Reflections', dem besten Song auf "Corroding Sun". Das von Bassist Johannes Kamp verzaubernd eingespielte Cello geht wunderbar im Bandsound auf, ohne wie ein Fremdkörper zu wirken. Ein wunderbares Beispiel für die glasklare und warme Produktion, die dieses Album kennzeichnet. CORRODING SUN ist noch ein Geheimtipp, lasst uns das ändern. Ein schönes Debüt mit wenigen Grenzen und viel Gefühl.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring