CORAM LETHE - The Gates Of Oblivion
Mehr über Coram Lethe
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Crash Music / ZYX
- Release:
- 13.06.2005
- The Angels Fell
- Shouts Of Cowards
- Dying Water Walk With Us
- Episode
- Instinct
- I, Oblivion
- Hands Of Lies
- Pain Therapy For A Praying Mantis
- Ruling Emptiness
- Sleet
Death Metal aus Italien - das ist schon eine Seltenheit. Und dann noch so guter Death Metal. Ich muss schon sagen, dass ich schwer beeindruckt bin vom ersten CORAM LETHE-Werk "The Gates Of Oblivion". Diese Italiener haben all ihre Meister bestens studiert und sowohl die besten Elemente der technischen US-Szene (und hier vor allem die letzten DEATH-Platten) als auch das Wertvollste aus dem skandnavischen Teilabschnitt verschmelzen lassen.
Entsprechend vielseitig sind die zehn Nummern auf dieser Scheibe auch geworden. Hier findet man vom etwas schnelleren Melo-Thrasher in bester AT THE GATES-Manier ('Shouts Of Cowards') über die perfekte Frickel-Nummer ('Dying Water Walk With Us') bis hin zum sphärischen Monumentaltrack ('Sleet') fast noch mehr als alles, was das Todesblei-Herz begehrt. Fast schon epische Songstrukturen liefern CORAM LETHE dabei die Basis für ihre fünf- bis siebenminütigen Kompositionen, aber im Gegensatz zu so manchem Genre-Klon geht es hier weder darum, die instrumentalen Fähigkeiten in den Vordergrund zu stellen, noch darum, einfach nur derbe drauflos zu bolzen. So richtig brutal ist "The Gates Of Oblivion" dann auch nicht geworden, aber das ist ja auch gar nicht nötig, denn wie man sehen bzw. hören kann, gelingt es der Band auf fabelhafte Art und Weise, eine Soundwand aufzubauen, deren Intensität man sich bereits nach kurzer Zeit kaum noch entziehen kann.
Kommen wir mal auf ein solches Stück wie 'Dying Water Walk With Us' zu sprechen. Was die Band alleine hier aufbaut, ist der absolute Wahnsinn. Ein leicht technischer Beginn geht in einen ziemlich heftigen Part über, daraufhin breiten sich mehr und mehr wunderbare Melodien auf, bevor es dann über einen sphärischen Part zum derben und schnellen Ende hingeht - zahlreiche Breaks und dennoch ein roter Faden, so mögen wir das.
Auf der Gegenseite steht dann ein Stück wie 'Pain Therapy Fpor Praying Mantis', bei dem man dann etwas schneller auf den Punkt kommt, aber von standesgemäßen 08/15-Arrangements ziemlich weit entfernt ist.
Wie so oft, so ist es auch hier eine gesunde Mischung aus technischer Raffinesse, feinen Melodien, klugen Ideen und daraus resultierendem genialen Songwriting, die das Album so einzigartig macht. CORAM LETHE sind in ihrem Land nicht nur eine Seltenheit, sondern ab jetzt auch die Anführer einer ganzen nationalen Szene. Und wenn die gar nicht mal so sehr eingeschränkte Zielgruppe (selbst OPETH-Fans dürften hier ihren Spaß haben) davon Kenntnis nehmen sollte - und das sollte sie ganz dringend - dann wird aus der nationalen Führungsposition hoffentlich schon bald weltweite Anerkennung für eines der besten Death-Metal-Alben der letzten Zeit. Ganz großes Kompliment an diese talentierte Band.
Anspieltipps: Dying Water Walk With Us, I Oblivion, Hands Of Lies, Sleet
- Redakteur:
- Björn Backes