COAL CHAMBER - Rivals
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2015
Mehr über Coal Chamber
- Genre:
- Nu Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Napalm Records (Universal)
- Release:
- 22.05.2015
- I.O.U. Nothing
- Bad Blood Between Us
- Light In The Shadows
- Suffer In Silence
- The Bridges You Burn
- Orion
- Another Nail In The Coffin
- Rivals
- Wait
- Dumpster Dive
- Over My Head
- Fade Away (Karma Never Forgets)
- Empty Handed
Schwer in die Jahre gekommen.
Es ist zwanzig Jahre her. Das macht aus einer Band entweder einen Rock-Dino oder eine Note im Geschichtsbuch des Metal. Die Jungs von COAL CHAMBER begannen vor über zwanzig Jahren, den Nu Metal auf der musikalischen Landkarte zu vermerken und galten aus Vorreiter der Szene, auch wenn sie es nie so ganz geschafft haben, die ganz großen Erfolge einzuheimsen. Nach zehn Jahren war dann Schluss, aber wenn sich jeder reformieren kann, dann ist das auch für Nu-Metal-Bands nicht tabu. Und was schert die Herren das Gewäsch von "kein neues Material", wenn jeand renommiertes wie Napalm Records mit einem Plattenvertrag winkt? Also rein ins Studio, die Instrumente in die Kniekehlen, und einen auf harten Mann gemacht! Allerdings harter, gealterter Mann mittlerweile.
Und da liegt die Crux: Auch die Musik ist gealtert. Das Rezept, mit tiefer gestimmten Gitarren, gutturallem Stakkatogesang, den typischen wenig akzentuierten Nu-Metal-Riffs und einem monotonen Midtempo-Beat zu punkten, geht zwei Jahrzehnte nach der Erfindung und mehr als eine Dekade nach dem vorläufigen Ende der Band nicht mehr auf. Wo man ihnen früher die stilistische Simplizität aufgrund der noch vorhandenen Originalität nachgesehen hat, können die vier aus Los Angeles darauf heute nicht mehr hoffen, und so stellt man leider fest, dass sich zwischen den Highlights 'Bad Blood Between Us', 'Another Nail In The Coffin', 'Suffer In Silence', 'Over My Head' und 'Empty Handed' leider eine Menge Füllmaterial befindet. Dabei ist jeder einzelne Song nicht für sich schlecht, sondern die Kombination ist ermüdend.
So bleibt als Fazit nur zu sagen, dass Nu-Metal-Puristen zugreifen dürfen, aber eben auch nichts anderes erwarten dürfen als mehr vom selben. COAL CHAMBER ist heute leider völlig unoriginell und muss sich dringend neu erfinden, will man nicht als traurige Fußnote der Musikhistorie enden. So geht "Rivals" gerade noch so mit einem wohlwollenden Zusatzpunkt für die Anerkennung der musikalischen Vorreiterrolle als akzeptabel durch. Das ist aber spätestens jetzt aufgezehrt und wenn COAL CHAMBER weitermachen will, muss da schon mehr kommen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger