CASCADES, THE - Dead Of Dawn
Mehr über Cascades, The
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Rabazco / Soulfood
- Release:
- 24.02.2006
- Call Of The Wild
- From The Universe
- Dead Of Dawn
- Wie auch immer
- Engelland
- Exile
- Summer Love
- Hell, Flight / 711
- Back To Life
- On Hallows Eve
- Lust Of Pain
Beim Anblick der im Booklet abgedruckten Texte bzw. des Albumtitels liefen mir die Tränen kaskadenartig die Wangen runter! Es ist ja generell überhaupt kein Problem, wenn man kein Englisch kann. Wieso auch? Ich verstehe allerdings nicht, warum man sich dann nicht jemanden holt, der nicht nur schon mal davon gehört hat, dass eine derartige Sprache existiert, sondern auch ein paar Bröckchen draufhat. So viele Rechtschreibfehler wie im Begleitheft zu "Dead Of Dawn" habe ich noch nie gesehen, und sinnvolle Lyrics lesen sich definitiv auch anders. Die deutschen Gothic-Rocker THE CASCADES zerren das komplette Düster-Vampir-Kitsch-Programm aus der Gruft und reihen einfach Plattitüde an Plattitüde (eine meiner (krummen) Lieblingstextzeilen: "When the last leaf is leaving the tree / its autumn now").
Wenn die Songs wenigstens Pfiff hätten, könnte man über die dichterischen Ausfälle noch irgendwie hinweghören bzw. das Booklet einfach nicht mehr angucken. Aber so richtig zünden die auch nicht. Man recycelt einfach die SISTERS OF MERCY ('Back To Life' und der Titeltrack), deren Klasse nicht erreicht wird, fährt in 'Engelland' die Joachim-Witt-RAMMSTEIN-Parodie-Schiene, hat in den langweiligen 'On Hallows Eve' und 'Lust Of Pain' ebenfalls ein paar Metal-Elemente versteckt und schläft ansonsten zwischen Friedhofsbesuch und Gothic-Elfen-Balz fast ein. Einzige kleine Highlights der Platte sind die halbwegs rockenden THE 69 EYES-artigen 'Call Of The Wild' und 'From The Universe', weshalb diese auch direkt am Anfang stehen.
Zu Zeiten des Debüts "Nine66" konnten THE CASCADES hinter vorgehaltener Hand noch erzählen, dass mit Jens Riediger ein Ex-DREADFUL SHADOWS-Mitglied den Bass bedient hat, und zudem wurden die Vorgänger von Hardy Fieting (SCREAM SILENCE) produziert. Da das alles nicht mehr der Fall ist, muss es die Musik mittlerweile alleine richten. Und die ist auf "Dead Of Dawn", dem vierten Album der Jungs, plakativ, vordergründig eingängig, aber flach wie die Norddeutsche Tiefebene. Ich brauch's überhaupt nicht.
Anspieltipp: Call Of The Wild (allerhöchstens!)
- Redakteur:
- Oliver Schneider