CANOBLISS - Psychothermia
Mehr über Canobliss
- Genre:
- Metal
- Notorious
- Psychothermia
- Convicted Again
- Adios
- Take Vics
- Slingshot
- Pangea
- Convicted Again (Radio Edit)
Der Schenkelklopfer, auf 'ne eigenproduzierte Scheibe einen Radio-Edit eines Songs zu packen, ist nicht brandneu. Solche Anbiederungsversuche haben andere Kapellen allerdings sehr viel nötiger als CANOBLISS, die sich auf die Musik verlassen können. Ihr Modern Metal braucht keine Krücken, um sich auf den Beinen halten zu können - und überzeugt mit seiner Zeitlosigkeit. Kindergartenböse Freak-Maskerade und Adidas-Gehampel, das insbesondere die Amis mal für den letzten Schrei hielten, gibt's ebenso wenig wie Schwimmen mit dem Strom der KILLSWITCH ENGAGE-Nachahmer und US-Kapellen-spielen-Fiedel-Death-Metal. Der San-Francisco-Fünfer orientiert sich an SYSTEM OF A DOWN ('Adios') und vor allem an DISTURBED, kombiniert die Einflüsse mit jeder Menge eigener Ideen und ist musikalisch vielseitiger als David Draiman und seine Kollegen. Das Anfangsriff von 'Slingshot' täuscht SLAYER an, in 'Psychothermia' knüppelt man kurzzeitig in Richtung STRAPPING YOUNG LAD, und TOOL kommen auch mal durch. Rhythmisch und gesanglich jederzeit variabel und nicht auf den zentralen Mosh-Part oder einen H&M-Refrain ausgelegt - etwas, das unter Metal-Bands, die nicht nach 1986 klingen, mittlerweile fast verpönt zu sein scheint.
Mit Deal-Angeboten werden Bands wie CANOBLISS heutzutage nicht mehr bombardiert, aber die Qualität von "Psychothermia" sollte Labels auf den Plan rufen. Zudem ist die Professionalität der starke Verbündete des Quintetts. Hier muss nichts mehr nachjustiert oder optimiert werden.
Anspieltipps: Pangea, Adios, Psychothermia, Convicted Again
- Redakteur:
- Oliver Schneider