BURNING, THE - Storm The Walls
Mehr über Burning, The
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Massacre Records / Soulfood
- Release:
- 07.12.2007
- Underachievers Unite
- The Gospel
- Dotted Line
- Weakling
- Last Living Hostage
- Kill The Swine
- Warhorse
- Fire
- Snakes Of Life
- End Of All
- Storm The Walls
- Hours (Kill The Swine Part 2)
Manchmal wundert man sich, was manche Länder in den letzten Jahren so hervorgebracht haben, denen man das gar nicht zugetraut hätte. Indien produziert neuerdings die grässlichsten Schmalzfilme, die Miss World 2007 stammt zum ersten Mal in der Geschichte aus China und der Sozialismus inzwischen aus Venezuela. Aus dem beschaulichen Dänemark kamen in den letzten Jahren erstaunlich viele heftig Arsch tretende, mördermäßig fett groovende Modern-Thrash-Abrissbirnen. Ich denke da zum Beispiel an Acts wie MNEMIC, RAUNCHY oder HATESPHERE. Letztgenannte dürften wohl ein nicht gerade geringer Einfluss gewesen sein für die hoch talentierten Newcomer von THE BURNING, welche sich offenbar vorgenommen haben, die doch so besinnliche Vorweihnachtszeit mit ihrem tonnenschwer donnernden Debüt-Album "Storm The Walls" ordentlich aufzumischen. Tatsächlich ist diese Platte ein beeindruckendes Brett von dem Herrn, das von Jacob Hansen großartig produziert die Gemeinde in einen kollektiven Blutrausch versetzen dürfte. Ich sehe vor meinem geistigen Auge bereits Heerscharen von Thrash-Maniacs um Mutters Adventskranz herummoshen ...
THE BURNING verstehen es prächtig, die Balance zwischen Tradition und Moderne zu halten. Eingängige, aufbrausende Uptempo-Parts ergänzen sich wunderbar mit neuzeitlichem Midtempo-Geballer, das auf "Storm The Walls" nie zum Selbstzweck eingesetzt wird, sondern die Songs in der Regel durchaus aufwertet. Hier sehe ich auch den Bezug zu HATESPHERE, die mit ihrem letzten Album "Serpent Smiles And Killer Eyes" in eine durchaus ähnliche Richtung gegangen sind - und damit sicherlich auch den einen oder anderen Traditionalisten verprellt haben. Bei besonders krassen Eruptionen wie dem genialen Opener 'Underachievers Unite' klingen ab und zu auch mal die großartigen THE HAUNTED durch. Auch das folgende 'The Gospel' schlägt in diese Kerbe, phasenweise erinnert die Nummer an eine aufgefrischte Variante legendärer US-Knüppel-Thrasher wie HOLY TERROR oder EVILDEAD. Nicht anders als grandios zu nennen ist die Performance von Frontsau Johnny Haven, der enorm brutal und äußerst variabel agiert und scheinbar mühelos zwischen ultrabösen Gebrüll, leicht hysterischen Schreien und klassischen Death-Metal-Vocals hin und her wechselt. Doch nicht nur die mit ICE-Geschwindigkeit loslegenden Tracks gelingen THE BURNING vorzüglich, auch schwere, schleppende Song-Monster wie 'Weakling' überzeugen auf ganzer Linie.
Lediglich in der Mitte der Scheibe verlieren die Jungs so ein bisschen den kompositorischen Faden, da klappen nicht mehr alle Spannungsbögen, zwei, drei Songs wirken gar etwas fragmentarisch und nicht wirklich zu Ende gedacht. Aber spätestens beim eindringlich stampfenden 'Fire' ist wieder alles in bester Ordnung, und THE BURNING hauen mit dem alles zerstörenden 'End Of All' und dem eher eingängigen, fast schon melodischen Titelsong noch mal zwei prächtige Highlights raus. Folglich kann man "Storm The Walls" Thrash-Freunden jeglicher Couleur bedenkenlos empfehlen. Wer auf dem Debüt-Album schon so eine Durchschlagskraft und Entschlossenheit an den Tag legt, ist zu ganzen großen Taten in der Lage. THE BURNING avancieren mit diesem tollen Einstand ohne Umschweife zu einer festen Größe im Baller-Metal-Universum. Respekt!
Anspieltipps: Underachievers Unite, The Gospel, End Of All, Storm The Walls
- Redakteur:
- Martin van der Laan