BOONE, PAT - In A Metal Mood: No More Mr. Nice Guy
Mehr über Boone, Pat
- Genre:
- Swing
- Label:
- MCA
- You've Got Another Thing Comin'
- Smoke On The Water
- It's A Long Way To The Top (If You Wanna Rock'N'Roll)
- Panama
- No More Mr. Nice Guy
- Love Hurts
- Enter Sandman
- Holy Diver
- Paradise City
- The Wind Cries Mary
- Crazy Train
- Stairway To Heaven
PAT BOONE ist seit er in den 60ern mit "Speedy Gonzales" einen Welthit hatte, eine sichere Bank und ein Garant für langweilige, uninspirierte, politsch korrekt-christliche, softe Rockmusik.
Und eben dieser PAT BOONE hat nun ein Coveralbum mit Metalklassikern im beswingten Bigband-Sound herausgebraucht, mit Bläsersätzen statt Gitarren, weiblichem Baclgroundchor und relaxter 50's-Attitüde am Mikro.
Mister BOONE macht dabei keine Gefangenen und nimmt sich die ganz grossen Nummer des Hard Rock und Metal vor, JUDAS PRIEST, METALLICA, OZZY und viele andere Heroen müssen dran glauben.
Wie man bei einem solch ambitionierten Projekt befürchten muss, befindet sich viel Schatten auf der CD, da PAT BOONE sich teilweise dazu hinreissen ließ, den einfachen Weg zu gehen und Balladen schlicht umzuarrangieren. NAZARETHs Klassiker "Love Hurts", HENDRIX' "The Wind Cries Mary" oder auch das legendäre "Stairway To Heaven" werden von gefühlvollen Rockballaden zu überflüssigem Bierbar-Swing.
Die Höhepunkte des Albums liegen klar da, wo PAT BOONE gnadenlos umarrangiert und den Metal mit seinen eigenen Mitteln schlägt. "Paradise City" beispielsweise knallt mit Klavier und Bläsern als Ersatz für Slashs Gitarre ähnlich rein wie das Original, es ist ein wenig wie der Weg von ELVIS' Version von "Viva Las Vegas" zu ZZ TOP, nur rückwärts, "Enter Sandman" klingt sicher besser, als wenn die heutigen METALLICA es aufnehmen würden, "Holy Diver" bekommt einen beinahe schon mystischen Touch und "Crazy Train" hat die Absolution vom Madman persönlich erfahren, ist es doch Titelmelodie der "Osbournes" auf MTV.
Wenn schon nicht wegen der Musik, so ist das Album schon allein wegen der Gastmusiker einen Blick wert: DIO höchstpersönlich singt im Background bei "Holy Diver" und RITCHIE BLACKMORE steuert zusammen mit DWEEZIL ZAPPA die Gitarrenparts für "Smoke On The Water" bei.
Alles in allem muss man sagen, daß man nach dem Hören dieser Scheibe PAT BOONE beinahe alle Schandtaten der letzten Jahrzehnte verzeihen mag, schließlich hat er eins der innovativsten Coveralben aller Zeiten gemacht und uns die Möglichkeit gegeben, auch während Oma zum Kaffee da ist, Metal zu hören. Bleibt als einziger Kritikpunkt, dass die Scheibe nur als US-Import erhältich ist und man z.B. bei Amazon um die 22 Euro einplanen muss.
Für jeden Metal-Fan, der bei Sinatra und Co. keinen Ausschlag bekommt, nichtsdestotrotz nahe dran am Pflichtkauf!
Anspieltipps: Enter Sandman, Paradise City, Smoke On The Water
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck