BOKASSA - Molotov Rocktail
Mehr über Bokassa
- Genre:
- Rock-Allerlei
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 03.09.2021
- Freelude
- So Long Idiots!
- Pitchforks R Us
- Hereticules
- Low (And Behold)
- Godless
- Molotov Rocktail
- Burn It All (P.T.S.D.E.A.D)
- Careless (In The Age Of Altruism)
- Code Red
- Immortal Space Pirate 3 Too Old For This Sith
Keine Grenzen!
BOKASSA? Das sind doch die Jungs, die den Supportslot auf der METALLICA-Tour ergattern konnten, oder? Genau die, und auch im dritten Albumansturm blicken die Trondheimer gekonnt über den Genre-Tellerrand und lassen die Stoner-Punk-Rock-Sau von der Leine. Waren das Debüt "Divide & Conquer" von 2017 und zwei Jahre darauf "Crimson Riders" noch etwas unausgereift und bisweilen zu chaotisch, so hat das Arschtritt-Trio aus dem hohen Norden auf dem vorliegenden "Molotov Rocktail" allem Anschein nach endlich zum ganz eigenen Bandsound gefunden und genießt dadurch einen hohen Wiedererkennungswert.
Die Reibeisenstimme hier, viele Ohrwurmpassagen und markante Refrains dort - auch wenn der rote Faden etwas schwerlich zu erkennen ist, hat das, was BOKASSA aktuell fabriziert, doch Hand und Fuß. Bands wie QUEENS OF THE STONE AGE, MONSTER MAGNET, KVELERTAK und FU MANCHU stehen zwar nach wie vor Pate für den Klang, doch ganz eigene Farbtupfer sorgen für bestimmte Aha-Erlebnisse, da die drei Norweger scheinbar keinerlei Grenzen kennen. Mal geht der Punk ab, mal wird es angenehm thrashig, mal sorgt ein staubtrockener Vibe für perfektes Autofahrflair, mal zockt sich BOKASSA kalt wie eine Hundeschnauze durch das Set - speziell das forsche 'Pitchforks R Us', das fast schon viel zu fröhliche 'Burn It All (P.T.S.D.E.A.D.)', 'Immortal Space Pirate 3 Too Old For This Sith' inklusive ausladendem Psychedelic-Part und 'Careless (In The Age Of Altruism)' machen schlicht und ergreifend gehörigen Spaß.
Zwar gibt es inmitten der 45-minütigen Spielzeit auch Parts, die selbst mir die einen oder anderen Kopfschmerzen bereiten, wenn kurzerhand der rote Faden komplett losgelassen wird oder durch etwas arg verkopfte Passagen vorübergehend verloren geht. Dennoch tragen alle Tracks, beginnend von 'Freelude' über meine persönlichen Highlights 'Hereticules' und 'Godless' bis zum schon angesprochenen Weltraumpiraten-Abschluss, eine erfrischende und sehr einfallsreiche Handschrift, die man als Freund norwegischer Rock- und Metalklänge definitiv einmal antesten sollte. "Molotov Rocktail" - welch ein Titel! - ist ein großer Schritt in die richtige Richtung und eine kunterbunte, neue Sprosse auf der Leiter des Ideen- und Facettenreichtums dieser Truppe.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp