BLOOD RED ANGEL - Abyssland
Mehr über Blood Red Angel
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Ceremony Of The Condemned
- Revelation
- Demon Driven
- New Born Virus
- Abyssland
- Enforced
- Decline
- Dead End Corridors
- Itn
- Independent
- Hostile
- Leaders In Disguise
BLOOD RED ANGEL mussten nach dem Release ihres letzten Albums "Crime Entertainment" flächendeckend Kritik einstecken. Nicht nur die musikalische Seite, sondern auch die Produktion wurde vielerorts bemängelt und schuf die bedeutendste Voraussetzung für eine längere Schaffenspause. Auch Frontmann Klaus, gleichzeitig Producer der Band, hat einiges einstecken müssen. Zu durchwachsen seine Performance auf "Crime Entertainment", zu wenig Flexibilität in seiner Stimme. Doch gerade er bzw. seine überraschend starke Performance sind es, die BLOOD RED ANGEL nun mit einem mal weider auf die Liste der besten Underground-Thrash-Bands der Nation bringen. Auf der vierten Scheibe, der ersten in vier Jahren, zeigen BLOOD RED ANGEL, welche Qualitäten immer noch in den fünf Musikern stecken. Kompakter, härter zeitgemäßer: "Abyssland" bringt den gekenterten Segler wieder auf die richtige Welle!
Neben den Fortschritten im Gesangsbereich sind vor allem die erheblichen Modifikationen im Songwriting auf Anhieb zu spüren. Die Rhythmusfraktion leistet bisweilen Großartiges und treibt die Songs zielsicher und mit Präzision recht schnell über die Ziellinie, wobei auch das oftmals erhöhte Tempo eine gewichtige Rolle spielt. Schon in den ersten Stücken gibt's kein Halten mehr, was vor allem Freunde älterer METALLICA/MEGADETH-Ergüsse freuen dürfte. Stücke wie 'Revelation' oder 'Ceremony Of The Condemned' beispielsweise lassen eine unerwartete Inspirationsquelle erahnen, wohingegen eine Nummer wie 'Independent' einst auch auf dem Mist eines gewissen Herrn Hetfield gewachsen sein könnte. Sehr stark, was das Quintett in diesen Stücken ableistet.
In der Zwischenzeit macht man auch vor moderneren Inhalten keinen Halt mehr: Im Titelsong lässt man sich sogar zu einigen melodischen Arrangements hinreißen, wohingegen stampfende Nummern wie 'Enforced' und 'Decline' sogar den Vergleich mit so manchem Modern-Thrash-Act rechtfertigen. Wenn dann noch ein Song wie 'Hostile' in weniger als einer Minute mit vollster Aggression durch die Botanik rast, scheint das Chaos perfekt. Jedoch braucht sich die Band um die Homogenität des Materials keine Sorgen zu machen, die ist nämlich alleine schon durch die wieder erstarkte, überzeugende Symbiose aus fetten Shouts und satter Gitarrenarbeit gewährleistet. Und da dieses Mal auch die Produktion vom Allerfeinsten ist, darf man den Mannen aus Krefeld auf jeden Fall auch zu einem gelungenen Comeback (sofern davon die Rede sein darf) gratulieren. "Abyssland" vermittelt den Eindruck, die Band habe die Auszeit absolut sinnvoll genutzt und die neu geschöpften Inspirationen gewinnbringend in den Kompositionsprozess mit eingeflochten. Möglicherweise, ja sehr wahrscheinlich haben BLOOD RED ANGEL nämlich hier ihr bisheriges Referenzwerk zusammengestellt.
Anspieltipps: Abyssland, Hostile, Dead End Corridors, Itn
- Redakteur:
- Björn Backes