BLIZARO - Cornucopia Della Morte
Mehr über Blizaro
- Genre:
- Doom / Psychedelic Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- I, Voidhanger Records
- Release:
- 15.04.2016
- Nemesis pt. 1 - Daughter Of The Scarab
- Nemesis pt. 2 - Citadel Of The Lunatic
- Nemesis pt. 3 - Interludio
- Nemesis pt. 4 - Altered State
- Giallo
- Frozen Awakening
- Voyage To Hell
- The Staircase
- Stygian Gate
Schräg, schräger, BLIZARO
Ein GOBLIN, PAUL CHAIN und Mark Shelton von MANILLA ROAD kommen in ein Studio... Was wie der Anfang eines obskuren Witzes klingt, könnte die Erklärung für BLIZAROs neues Album "Cornucopia Della Morte" sein. Dort huldigt Bandkopf und US-Doom-Querdenker John Gallow nämlich gleichermaßen dem kauzigen US Metal, den Horror-Soundtracks der italienischen Prog-Legende GOBLIN und dem Werk des ursprünglichen DEATH-SS-Gitarristen und Solomeisters absurd-düsterer Klangobskuritäten, PAUL CHAIN. Das Ergebnis kommt dann, wie nicht anders zu erwarten, als kompromisslos schräges Album daher, im leicht höhenlastigen Sound, versehen mit spacigen Synths, wahnsinnigen Doompassagen und Epic-Metal-Abfahrten, bei denen die Faust von selbst gen Himmel fliegt und der Kopf zu rotieren beginnt.
Direkt zu Beginn bekommt man mit dem vierteiligen Mini-Epos 'Nemesis' eine Horrorgeschichte präsentiert, die alle Elemente des BLIZARO'schen Sounds beinhaltet. Der Opener 'Daughter Of The Night' kommt mit GOBLIN-artigen Synths und doomiger Schwere daher, während der zweite Teil 'Citadel Of The Lunatic' so auch auf einem frühen Album von MANILLA ROAD hätte auftauchen können. Das kurze Zwischenspiel 'Interludio' ist dann wunderschön und sphärisch, hier winkt wieder der GOBLIN, bevor es im abschließenden 'Altered State' nochmal durch alle Schattierungen des eigenwilligen Klangkosmos geht. 'Giallo' zeigt dann schon vom Titel her, dass sich John Gallow der italienischen Horrortradition sehr verbunden fühlt und kann einmal mehr mit tollen Gitarrenriffs und -Leads punkten. Als Tribut an PAUL CHAIN hat man dessen 'Voyage To Hell' sehr gelungen gecovert und haut zum Abschluss mit 'The Staircase' und 'Stygian Gate' noch zwei tolle Doomer mit starker Gitarrenarbeit und spacigem Keyboardeinsatz raus.
Johns hoher, nasaler Gesang passt perfekt zu der Atmosphäre, wie auch die dünne, höhenlastige Produktion. Hier hat sich jemand zur Aufgabe gemacht, einem bestimmten Sound und Gefühl zu huldigen und diese Liebe zu Genre und Vorbildern hört und fühlt man zu jeder Sekunde. Das bedeutet natürlich, dass "Cornucopia Della Morte" vor allem ein Liebhaberstück für die auserwählte, kleine Fanschar ist, die ebenfalls alte DEATH SS, GOBLIN, italienischen Doom und frühen, kauzigen US Metal lieben, die sollten auch die nötige Geduld mitbringen sich auf die langen, verschrobenen Kompositionen einzulassen und sind an das Klangbild sowieso schon gewöhnt. Für jene Gruppe ist das Album ein absoluter Pflichtkauf, wer seinen Metal lieber knallig, kurzweilig und oberflächlich mag, der sollte von BLIZARO die Finger lassen, denn hier wird er sicher nicht glücklich werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst