BLACKOUT ARGUMENT, THE - Remedies
Mehr über Blackout Argument, The
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Lifeforce Records / Soulfood
- Release:
- 07.02.2009
- Tempest (Rescue Remedy)
- Broken Teeth (Agrimony)
- Dead But So Alive (Wild Oat)
- Identity Dispute (Rockwater)
- Kidnap Yourself (Aspen)
- The Ravine (Willow)
- On The Top Of The Beat (Olive)
- Walking Without Feet (Cearto)
- Seven Tones Of Grey (Pine)
- Treasure Chest, Confidental (Gorse)
- Vampire Searching For Some Light (Larch)
- Daisied Tree (Hornbeam)
- Room To Set Sail (Mustard)
- A Walkover To Endure Being (Chestnut Bud)
THE BLACKOUT ARGUMENT - oder wie die bayrische Landeshauptstadt einen indirekten Gruß an RISE AGAINST losschickt!
Die beiden Begriffe RISE AGAINST und München sind in der jüngsten Historie nicht wirklich zu echten Freunden geworden. Die Melo-Core-Legende musste kürzlich ihren Gig in der bayrischen Landeshauptstadt absagen, da die lokalen Gegebenheiten einen Auftritt unmöglich machten. Was das mit THE BLACKOUT ARGUMENT zu tun hat? Nun, die Münchener wetteifern auch auf ihrem neuesten Release mit ihren offenkundigen Vorbildern. Mit einer noch einprägsameren Mischung aus Hardcore-Grooves, feinen Melodien und satten Shouts.
Der Haken an der Sache eröffnet sich allerdings auch schon nach wenigen Minuten: Die deutschen Hardcore-Hopefuls orientieren sich einfach zu stark an Platten wie "Siren Song Of The Counter Culture" und versuchen im Laufe der 14 Songs eigentlich ständig, mit einem limitierten Strickmuster zum Erfolg zu kommen. Das ist bis auf Weiteres sicher interessant, denn auch auf der neuen BLACKOUT ARGUMENT-Platte "Remedies" sitzen die Refrains auf Anhieb und lullen den Zuhörer in den ersten Minuten regelrecht ein.
Was bei RISE AGAINST und Kollegen wie BOY SETS FIRE und COMEBACK KID aber auf Dauer damit verbunden ist, dass es deutlichere Wechsel in Sachen Tempo und Struktur im Allgemeinen gibt, endet bei den Münchenern schon nach der Halbzeit in einer leichten, sich aber kontinuierlich einschleichenden Monotonie, die auch von den wunderbaren Melodien nicht mehr kaschiert werden kann. 'Walking Without Feet' und 'Vampire Searching For Some Light' sind für sich betrachtet beispielsweise richtig gute Songs, doch mit dem relativ einspurigen Vorlauf und den viel zu offensichtlichen Parallelen im Aufbau des Gesangs fehlt hier langfristig die Durchsetzungskraft. Und da zusätzlich in den meisten Songs die Gitarrenpower aufgrund des sehr starken Fokus auf die Vocals abgeschwächt wird, fehlt es hier und dort auch an der erforderlichen Energie - wohl gemerkt die wirklich tollen Harmonien mal außen vor gelassen.
Was letztendlich wirklich schade ist, ist die Tatsache, dass man nach einer bestimmten Zeit einfach keine Nummer mehr hören kann, ohne vorbelastet den Vergleich zu RISE AGAINST abzuleiten. Sicher, es gibt bedeutend schlechtere Referenzen, und gewissermaßen ehrt es die Süddeutschen sogar, dass sie den erfolgreichen Sound der Amerikaner überhaupt zu reproduzieren vermögen. Aber wenn die Ideen zu deutlich auf der kompositorischen Basis einer anderen Band fußen und die Eigenständigkeit von Song zu Song stärker gen Null schrumpft, muss man auch als hartnäckiger Verfechter simpel arrangierter Melo-Core-Sounds irgendwann mal den Euphorie-Cut machen. Nun, keine Frage, "Remedies" ist beileibe kein schlechtes Album. Aber bei THE BLACKOUT ARGUMENT sind die fremden Einflüsse derzeit noch so prägnant eingearbeitet, dass man die guten Momente der Platte ohne bissigen Vergleich nicht genießen kann. Und das ist definitiv nicht die günstigste Ausgangsposition.
Anspieltipps: Identity Dispute, A Walkover To Endure Being, The Ravine
- Redakteur:
- Björn Backes