BEYREVRA - Echoes: Vanished Lore Of Fire
Mehr über Beyrevra
- Genre:
- Melodic Death / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Trollzorn Records
- Release:
- 29.02.2024
- Sentenced
- Path Of Baptism
- Burning Fate
- New Aeon Rising
- Erased
- Fallen Son
- Beheading The Truth
- Barren Tales
- The Hermit's Torment
Überraschend starker Grenzgang zwischen Death und Black Metal.
Mit BEYREVRA macht sich eine Band aus der Region um Nürnberg auf, ihre musikalische Stimme dem schwarzmetallischen Crescendo der heutigen Metal-Landschaft hinzuzufügen. Gegründet im Jahr 2018 hat sich der Vierer aus Bayern dabei natürlich kein einfaches Fahrwasser ausgesucht, denn seit Jahren reißt die Flut an Newcomern in diesem Sektor nicht ab und oben auf dem See der Veröffentlichungen zu schwimmen, ist mitunter kein leichtes Unterfangen. Und so hat es auch die Debüt-EP "Burning Fate" aus dem Jahr 2022 nicht bis an meine Ohren geschafft. Der Erstkontakt mit den Bajuwaren wird aber nun mit dem ersten Langspieler "Echoes: Vanished Lore Of Fire" nachgeholt, den die Band über Trollzorn Records unters Volk bringt.
Musikalisch sieht die ganze Sache dann auch bereits ab dem Opener 'Sentenced' nicht so düster aus, wie es meine Einleitung hat klingen lassen. Definitiv im melodischen Black Metal verwurzelt, hat der Sechsminüter aber auch einige todesmetallische Versatzstücke im Gepäck und versteht es insgesamt sehr gut, die sägenden Gitarren mit rhythmischer Dynamik zu verheiraten, was die Eröffnungsnummer zur einer durchaus unterhaltsamen Angelegenheit macht. Ebenfalls punktet der etwas ungeschliffene, rohe und sehr direkte Sound bei mir sofort, hebt er sich doch wohlig von der sonst im Death Metal gebotenen Breitwand-Klatsche ab und hält sich gleichzeitig auch weit von den verhallten Tropfsteinhöhlen entfernt, in denen Schwarzmetaller ihre Alben ja allzu oft aufzunehmen scheinen.
'Path Of Baptism' packt im Anschluss die groovigen Death-Metal-Riffs sogar noch deutlicher in den Fokus und liefert insgesamt eine gute Aufwärmübung für den Nacken, bevor mit 'Burning Fate' für mich der Knoten so richtig platz. Hier mischt sich in den tiefschwarzen Todescocktail nämlich auch eine gute Portion Göteborg-Würze, womit das Quartett bei mir natürlich offene Türen einrennt. Wenig überraschend gestaltet sich die Nummer, die übrigens von der Debüt-EP recycelt wurde, dann auch sehr eingängig und verpasst mir, trotz ordentlicher Portion Härte, einen ersten Ohrwurm, der sich auch nach Verklingen der letzten Töne recht hartnäckig hält. Gleichzeitig scheint die Nummer auch einen roten Faden auszulegen, denn insgesamt sind es mit 'Fallen Son' und 'The Hermit's Torment' in der Folge zwei weitere Nummern der Debüt-EP, die mich auf dem Langspieler begeistern können. Gerade 'Fallen Son' hat dabei sogar dezente AMON AMARTH-Vibes und entpuppt sich als mächtiger Melodic-Death-Stampfer. Von den frischen Kompositionen, die exta für das Debüt auf Albumdistanz geschrieben wurden, können da nur das rasante 'Erased' und das hymnische 'Beheading The Truth', das sogar mit vereinzelten Keyboards flirtet, mithalten. Sie mausern sich mit jedem weiteren Durchlauf zu Anspieltipps, die ich euch für einen kompakten Überblick über den BEYREVRA-Kosmos ebenfalls ans Herz legen würde.
Wer mitgezählt hat, dürfte notiert haben, dass damit fünf der insgesamt neun Tracks der Scheibe als Volltreffer durchgehen. Und auch abseits der Highlights passt die musikalische Darbietung, auch wenn bei mir nicht jedes Riff und jede Melodielinie zünden. Entsprechend gehen am Ende auch mehr als verdiente acht Punkte nach Bayern zu einer Band, auf deren weitere Entwicklung ich mit Spannung blicke. Das Fundament für einen Siegeszug im Schnittfeld zwischen Black und Death Metal legt dieses Album in jedem Fall schon einmal.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs