BETRAYING THE MARTYRS - Phantom
Mehr über Betraying The Martyrs
- Genre:
- Technical Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Sumerian Records
- Release:
- 14.07.2014
- Jigsaw
- Where The World Ends
- Walk Away
- Let It Go
- L'abysse Des Anges
- Phantom (Fly Away)
- What's Left Of You
- Afterlife
- Legends Never Die
- Lighthouse
- Your Throne
- Our Kingdom
- Closure Found
Heftige Wundertüte!
BETRAYING THE MARTYRS habe ich schon länger auf dem Radar, doch bisher kam es noch nicht zum Kontakt. Ein Fehler, den ich unbedingt ausgleichen muss, denn "Phantom" reißt mich vom ersten Song an vom Hocker und mit auf eine spannende Reise. Diese ist von krassen Gegensätzen gekennzeichnet, denn die Pariser kombinieren äußerst gekonnt derbe Knüppelattacken mit vertrackten Grooves und scheuen auch nicht vor Elementen mit Pop-Appeal zurück.
Doch los geht es mit dem Nackenbrecher 'Jigsaw'. Ein Song, der alles beinhaltet, wofür das Sechstett anno 2014 steht: Blastbeat-Keulen, verflixte Rhythmen, mit Bedacht eingebaute Keys, intelligentes Songwriting und die tragenden Gesänge, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Auf der einen Seite stehen in den Strophen die derben Growls und Shouts Aaron Matts, die klaren Refrains werden vom Keyboarder Victor Guillet umgesetzt und setzen starke Akzente. Beide Sänger überzeugen in ihrer Rolle. Immer wieder erklingen sie auch gleichzeitig. 'Jigsaw' hämmert auf jeden Fall mit so einer immensen Wucht auf den Hörer ein, dass man die Textzeile "Piece by piece by piece" wörtlich nehmen sollte.
Der Intensitätslevel nimmt mit jedem Song zu. 'Where The World Ends' reißt alles ab, insbesondere das Drumming nimmt Höchstgeschwindigkeiten an, glänzt dabei aber mit einem tollen Refrain. Das Spiel wird mit 'Walk Away' weitergetrieben, hier werden sogar zwischen der Zerstörung bombastische Chöre eingesetzt, die definitiv im Ohr bleiben. 'Let It Go' kulminiert diesen Prozess. Der Refrain fährt mit einem derartigen Pop-Appeal auf, dass ich ihn eigentlich gar nicht behalten möchte. Es klappt aber nicht! Mittlerweile gefällt er mir sogar richtig gut und ich bin abermals erstaunt, dass Aggressivität und Eingängigkeit musikalisch so einhergehen können. Schmunzeln muss ich aber auch nach dem drölften Durchlauf immer noch, vor allem, nachdem ich erfahren habe, dass es sich dabei um einen Coversong aus Disneys "Frozen" handelt.
Es folgt das erste von drei kurzen instrumentalen, eher atmosphärischen Zwischenstücken, die zwar Zeit zum Verschnaufen lassen, von mir mittlerweile aber übersprungen werden. Mit dem Titeltrack gibt es noch mal eine richtige Breitseite, die Walze, die zum Text "Birth brought me to this wasted place" losfährt, hinterlässt nichts als Staub und Asche.
Die Tracks 7-13 sind nun nicht wirklich schlecht, können gegen die erste Hälfte aber nicht anstinken. Vor allem das abschließende 'Closure Found' zeigt jedoch noch mal wo der Hammer hängt.
"Phantom" macht definitiv Spaß und aufgrund der ungeheuren Dichte gibt es mit jeder Rotation mehr zu entdecken. Wer auf Bands wie BORN OF OSIRIS, THE FACELESS oder AFTER THE BURIAL steht, sollte sich die Platte einpacken!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke