BELPHEGOR - Conjouring The Dead
Mehr über Belphegor
- Genre:
- Black/ Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 08.08.2014
- Gasmask Terror
- Conjouring The Dead
- In Death
- Rex Tremendae Majestatis
- Black Winged Torment
- The Eyes (Intrumental)
- Legions Of Destruction
- Flesh Bones and Blood
- Lucifer, Take Her!
- Pactum In Aeternum
Diabolus in Musica
Es ist teuflisch und schwarz, tödlich und böse. Die Stücke sind fies, sind besessen und brachial. Der Sound finster, dennoch klar und deutlich, die Band spielfreudig und zugleich routiniert, und bringt sämtliche Stärken auf den Punkt, die in ihrer bisher 23jährigen Bandhistorie zum Tragen kamen. Fakt ist, dass nach diesem Adjektiv-Overkill über das neue BELPHEGOR-Werk "Conjuring The Dead" eigentlich alles gesagt wurde, was es darüber zu sagen gibt. Trotzdem versuche ich, immernoch gefesselt von dieser Death-/Black-Metal-Dampfwalze, etwas auszuholen.
Nachdem ich beim unmittelbaren Vorgänger "Blood Magick Necromance" trotz guter Songs einzelne Härchen in der Suppe fand, folgte kurze Zeit später die Hiobsbotschaft über Helmuths Typhusinfektion und die Ungewissheit, wie es mit den österreichischen Pionieren dieses Genres weitergehen würde. Doch der Frontgrunzer und Mastermind hat sich sehr gut erholt, erste Auftritte und die Ankündigung eines neuen Albums sorgten für Entwarnung bei den Fans. Dass sich BELPHEGOR aber mit solch einem Machtapperat, einem durch und durch bösen Rundumschlag zurückmeldet, hätte selbst ich nicht geglaubt.
Für die Produktion wählte man diesmal HATE ETERNAL-Chef Erik Rutan, der "Conjuring The Dead" einen lebendigen Klang verlieh. Darüber hinaus sind es die kleinen Besonderheiten, die dieses Album prägen: 'Gasmask Terror' und 'In Death' sind zwei lupenreine Synapsenkiller, die alles niedermähen, was sich ihnen in den Weg stellt. Die unbarmherzigen Blastbeats, das Frontgekeife, sowie das betonschwere Riffing sorgen gemeinsam mit dem Titelstück-Groovemonster für einen Einstieg nach Maß. Die Zwangspause scheint den Österreichern gut getan zu haben, denn mit Blutdurst und Tatendrang musiziert es sich bekanntlich leichter. 'Rex Tremendae Majestatis' baut sich stetig weiter auf, steht urplötzlich wie Luzifer persönlich vor dem Hörer und knallt ihm mit der Schaufel ins Gesicht. Genau das ist die Metapher, mit der ich die Musik von BELPHEGOR sehr gerne beschreibe. Dass Helmuth und Co. darüber hinaus auch sehr abwechslungsreich umherwüten können, beweisen uns 'Black Winged Torment', das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt, und das düster-epische Instrumental 'The Eyes'. Beim folgenden 'Legions Of Destruction' besinnt man sich überdies auf die Kräfte von Attila (MAYHEM), sowie Glen Benton (DEICIDE), die dem Song gemeinsam mit Helmuth die gewisse Würze verleihen, und 'Flesh Bones And Blood' klingt wie der schwarze, stampfende Tod höchstpersönlich. Zum Schluss hält 'Lucifer, Take Her!' noch ein paar deutschsprachige Lyrics parat und vereint sämtliche Stärken des Albums in weniger als drei Minuten, ehe 'Pactum In Aeternum' dieses machtvolle Unheil atmosphärisch ausklingen lässt.
Der Schweiß tropft mir vom Gesicht, die Augen huschen nervös von links nach rechts und das Adrenalin kocht. Natürlich darf man nie vergessen, dass man diesen vertonten Exorzismus jederzeit beenden kann, wenn einen die bitterböse Ursuppe nicht mehr loslässt. Doch will man das? Will man "Conjuring The Dead" wirklich zwischenzeitlich ausmachen? Nein! Schließlich hat es drei lange Jahre gedauert, bis das neue BELPHEGOR-Album nun seine Runden drehen kann. Und ohne nun, wie am Anfang, mit passenden Adjektiven um mich zu werfen, solltet ihr dieses Album einfach auflegen, auf euch wirken lassen und froh sein, dass BELPHEGOR zurück ist, wohl stärker und teuflischer denn je. Schön, dass du wieder da bist, Helmuth!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp