BEGAT THE NEPHILIM - II: The Grand Procession
Mehr über Begat The Nephilim
- Genre:
- Brutal Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Noble Demon
- Release:
- 29.10.2021
- Panegyric
- Pygmalionism
- Paterfamilias
- Threnody: Death of Spring
- The Grand Procession
- Ossuary
- Exanguinated
- Dirge
- Paupers Grave
- The Grand Procession Part ll
- Leucomalachite Green
Musikalisch zwischen den Kontinenten gefangen.<br />
Ihr habt euch schon immer gefragt, wie sich ein wilder Mix aus THE BLACK DALIHA MURDER, CRADLE OF FILTH und FLESHGOD APOCALYPSE anhören könnte? Nein, nun das macht nichts, denn genau diesen Mix servieren euch die Amerikaner BEGAT THE NEPHILIM auf ihrem mittlerweile zweiten Langspieler "II: The Grand Procession" trotzdem, nur von dem vom Label vergebenen Aufhänger "Blackenend Melodic Death Metal" solltet ihr euch nicht täuschen lassen.
Mit skandinavischen Titanen wie DISSECTION hat der Vierer aus New Hampshire nämlich nur in den wenigsten Momenten irgendwelche Gemeinsamkeiten. Dabei sind es gerade die wenigen Momente, in denen Gitarrist Cam Dupere die Brücke nach Schweden schlägt und einige eiskalte Gitarrenmelodien aus dem Ärmel zaubert, die dem Quartett einen wirklich eigenständigen Sound verleihen. Gemischt mit dem ansonsten extrem brutalen Death Metal, den Orchester-Versatzstücken und Pianos hat man angeschwärzten Death Metal nämlich bisher selten gehört und so gehören Songs wie 'The Grand Procession' und 'Paterfamilias' ganz klar zu den Höhepunkten dieser Scheibe. Noch besser wird es sogar, wenn die Amerikaner ihrer Vorliebe für Neunziger Black Metal freien Lauf lassen und in 'The Grand Procession Part II' und 'Paupers Grave' sogar ein paar SATYRICON-Einflüsse erkennen lassen, ohne dabei die todesmetallische, harte Kante aus den Augen zu verlieren.
Leider machen diese wirklich starken Momente aber nur gut die Häfte der Spielzeit des Zweitwerks aus, denn daneben gibt es mit 'Panegyric' oder 'Ossuary' auch immer wieder Kompositionen zu beklagen, die primär stumpf im brutalen Death Metal verharren und recht ziellos versuchen, alles einfach in Grund und Boden zu stampfen. Auch der "Gesang" hilft in diesen Momenten wenig, denn die dauerhaft eingesetzte Mischung aus hohem Geschrei der Marke Dani Filth und guturralem Gegrunze in bester Grindcore-Manier ist durchaus gewöhnungsbedürftig und macht mir weite Strecken des Silberlings doch madig. Da hätten eher klassisch gelagerte Growls und Screams dem durchaus phasensweise episch angehauchten Songmaterial deutlich besser zu Gesicht gestanden.
In seiner jetzigen Form bleibt "II: The Grand Procession" so damit ein gewagtes musikalisches Experiment, das wohl irgendwie zwischen den Stühlen hindurch rutschen wird. Fans von brutalem Death Metal und amerikanischen Acts wie THE BLACK DALIHA MURDER werden dabei vielleicht noch em ehesten Zugang zum Sound von BEGAT THE NEPHILIM finden, während für Freunde und Freundinnen des europäischen Black und Death Metals (mich eingeschlossen) wohl der Gesang eine unüberwindliche Hürde darstellen wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs