ASPERITY - The Final Demand
Mehr über Asperity
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Arise
- Release:
- 15.03.2004
- Will They Come
- Pleasure And Pain
- The Pray
- Soul Collector
- Never Understand
- The Final Demand
- The Man With 1000 Faces
- Past Life
- Rebellion
- Sad Eyes
Okay, ich hätte ja gewarnt sein müssen. Ein Sideproject aus Schweden? Naja, aber immerhin sind da Leute von CARNAL FORGE beteiligt, das kann ja durchaus was werden. Tja, so kann man sich täuschen. Schon beim ersten Blick in das Infoblatt wurde ich geschockt, waren doch Stefan Westerberg und Petri Kuusisto, die beiden Thrasher, vorher bei STEEL ATTACK, dieser True-Metal-Mittelmaßcombo tätig. Na super und in welche Richtung gehen jetzt wohl ASPERITY?
Richtig, Heavy bzw. Power Metal. Also mal wieder ein Fall für die Tonne bzw. die Fans, die total auf Power Metal abfahren und alles aus der Richtung kaufen, wo jemand die Gitarre richtig halten kann (und dafür eigentlich mit zehn Tagen Britney Spears bestraft werden müssten, aber ich schweife ab...)?
Nein, so schlecht wie halb Italien oder gar so nervig wie die deutsche True-Metal-Riege sind ASPERITY nun doch nicht. Das liegt vor allem an zwei Faktoren. Sänger Peter Kronberg hat eine sehr gute Stimme und weiß auch, was er kann. Vornehmlich mittlere Tonlagen sind angesagt, kraftvoller, melodischer Gesang anstatt dünnem Geträller.
Musikalisch wird ein richtig knackiges Brett gefahren, wenig Keys, dafür ordentlich Gitarren, kraftvolle Drums und kein Melodienklau bei HELLOVARIUS. Erinnert ein bisschen an die Landsmänner von TAD MOROSE, und die Jungs können bekanntlich so einiges. Also eigentlich alles schön und geil usw.?
Nein, die Realität sieht anders aus. ASPERITY verwandeln ihre Vorteile nämlich zielsicher in Nachteile. So schön der Verzicht auf speedige Parts auch ist, nach der Hälfte des Albums geht einem das ständige Midtempogeschrote tierisch auf die Nerven und man fängt als Atheist an, für einen simplen, richtig schnellen Song zu beten. Geschwindigkeitsmäßig ist einfach viel zu wenig Abwechslung vorhanden. Gut, könnte ich ja noch tolerieren, aber auch das Songwriting ist einfach nur Durchschnitt. Gibt es eigentlich irgendein Gesetz, das Bands wie ASPERITY dazu verpflichtet, sklavisch immer die gleichen Schemata zu verfolgen?
Anscheinend ja, denn Überraschungen oder originelle Ideen sind hier Mangelware. Klingt wie am Reißbrett konstruiert und so mitreißend wie die Rede eines Bundestagshinterbänklers. Klar, dass da die Lieder auch fast alle im Mittelmaß versinken.
Drei Ausnahmen gibt es aber doch noch. Zum einen 'The Final Demand', das tempomäßig am interessantesten wirkt und demzufolge recht gut klingt. Auch 'Soul Collector' setzt auf Abwechslung und kann mit seinen Melodien doch beeindrucken. Im Gegensatz dazu klingt 'Never Understand' langweilig, vorhersehbar und der Refrain zerrt ziemlich an den Nerven. Die restlichen Tracks bewegen sich irgendwo dazwischen, einige gelungene Parts können dabei auch nichts bewegen.
Zusammenfassend gesagt: Guter Gesang, akzeptable Produktion, schwaches Songwriting. Ergibt mal wieder ein Power-Metal-Album, das in dieser Form kein Schwein braucht. Aber immerhin liegen ASPERITY in einer Kategorie ganz weit vorne: im Rennen um den Titel "überflüssigstes Sideproject 2004".
Anspieltipps: Soul Collector, The Final Demand
- Redakteur:
- Herbert Chwalek