ARACHNES - Apocalypse
Mehr über Arachnes
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 03.06.2002
- The Concept Of Time And Space
- Decisive Battle
- Apocalypse
- Prayer (Part 1)
- Prayer (Part 2)
- My Destiny
- A New Breathing
- Decisive Battle (Reprise)
- Tango
- The Rain Song
- Forever
- The Blade Of My Brain
- The Dreamer
- The Power Of God
- Realm Of Spirits
Die Band ARACHNES wurde bereits 1995 gegründet, als die Caruso-Brüder Enzo (v.) und Franco (g.) beschlossen, ihr Hard Rock-Projekt FIREHOUSE aufzugeben, um neue musikalische Wege zu gehen. Im Laufe der Zeit veröffentlichten die beiden zusammen mit ihren jeweiligen Mitstreitern ihr Debüt-Album "The Goddess Temple" (1997), das 2001 wiederveröffentlicht wurde, sowie die Mini-CD "Metamorphosis" (2000). Während diese beiden Platten fast schon in Richtung Progressive Metal gingen, änderte sich das mit dem 2001er Output "Parallel Worlds", mit dem ARACHNES ihren Stil revolutionierten, indem sie geradlinigere Songs schrieben und kraftvollere, schnelle Gitarrenriffs verwendeten, und zusätzlich kam auch noch das epische Element hinzu. Da die Resonanzen auf diese Scheibe ziemlich gut waren, setzten die Italiener diese Entwicklung nun auf ihrem inzwischen dritten Full Length-Album "Apocalypse" fort und bewegen sich somit musikalisch im Sog vieler ihrer Landsleute wie zum Beispiel RHAPSODY oder LABYRINTH.
Das Album wird von gleich zwei Intros eröffnet - während "The Concept Of Time And Space" ziemlich ruhig daherkommt und mit Soundeffekten wie Vogelgezwitscher aufwarten kann, kommen bei "Decisive Battle" neben einigen Sprachsamples vor allem schnelle Gitarrenriffs zur Geltung, die bereits die musikalische Ausrichtung auf den "typischen" Italo Power Metal andeuten. Mit dem Titeltrack "Apocalypse" folgt dann der erste eigentliche Song, der im Großen und Ganzen recht flott daherkommt, auch wenn immer wieder bei ein paar ruhigeren, sehr klassisch beeinflussten Passagen, das Tempo herausgenommen wird. Bereits bei diesem Song wird aber klar, dass ARACHNES die Band der beiden Caruso-Brüder ist, da vor allem Franco mit seinem Gitarrenspiel und Enzo mit seinem hohen Gesang die Akzente setzen. Das anschließende "Prayer" ist zweigeteilt, wobei der erste Teil ziemlich ruhig daherkommt und hauptsächlich von den bombastischen Chören lebt, während im doublebass-lastigen zweiten Teil wieder schnelle Gitarrenriffs das Songbild prägen. "My Destiny" klingt dann etwas progressiver, da unter anderem die Gesangslinie den Instrumenten, die hier eher schwer und druckvoll klingen, entgegenläuft. Mit "A New Breathing" kommt anschließend ein Midtempo-Song, bei dem Franco immer wieder zurückgenommen agiert, so dass hier auch der Drummer Jaco den Song prägen kann. Bei dem Instrumental "Decisive Battle (Reprise)" wird nochmals - wie der Titel vermuten lässt - das Thema vom Anfang aufgenommen, wobei nun jedoch getragene Orgelklänge die scharfen Gitarrenriffs ersetzt haben. Bei "Tango" handelt es sich erneut um ein Instrumentalstück, auch wenn hier wieder schnelle Gitarrenriffs dominieren und die Yngwie Malmsteen-Einflüsse nicht zu überhören sind. Bei "The Rain Song" ist dann auch wieder der Sänger Enzo mit von der Partie: Der Song beginnt ziemlich episch, entwickelt sich aber im Verlauf und geht als ordentlicher Speed Power Metal-Track durch - allerdings drängen sich Parallelen zu RHAPSODY geradezu auf. Mit "Forever" folgt dann eine sehr melodische Ballade, die ja bei einer solchen Band nicht fehlen darf. "The Blade Of My Brain" kommt dann wieder sehr flott daher, woran insbesondere das doublebass-dominierte Drumming nicht ganz unschuldig ist, aber auch die Gitarrenriffs tragen dazu bei. Auch "The Dreamer" ist ein ziemlich schneller Song, der zwar auch ein paar langsamere, epische Parts aufweist, aber ansonsten vor allem von Francos Gitarrenarbeit lebt. Mit "The Power Of God" folgt für mich das Highlight des Albums - obwohl auch dieser Song wieder einmal sehr doublebass-lastig ist. Aber der Song geht auf der anderen Seite erneut in die progressivere Richtung und kann beispielsweise mit zahlreichen Breaks und Rhythmuswechseln aufwarten, und auch die immer wieder auftauchenden Chöre geben dem Song eine gewisse Note. Abgeschlossen wird die Scheibe dann von einem weiteren Instrumentalstück, "Realm Of Spirits", das sehr ruhig ist und von Keyboard und Gitarre getragen wird.
Im Großen und Ganzen ist "Apocalypse" ein recht ordentliches Power Metal-Album. Aber da in letzter Zeit aus Italien haufenweise solcher Scheiben kommen, dürfte es für ARACHNES schwer werden, sich von der Masse abzuheben. Sicherlich gibt es auf "Apocalypse" schon einige sehr gute Ideen, aber über weite Strecken klingen die Songs einfach zu italienisch. Daher kann ich diese Platte wirklich auch nur den eingefleischten Italo Power Metal-Fans empfehlen. Alle anderen sollten sich zumindest erst einmal einen persönlichen Eindruck von dieser Scheibe machen, bevor sie sie bei sich in den Schrank stellen (schließlich dürften da ja bei den meisten schon genügend CDs dieser Art stehen).
Anspieltipps: Apocalypse; The Blade Of My Brain; The Power Of God
- Redakteur:
- Martin Schaich