AQUA NEBULA OSCILLATOR - Spiritus Mundi
Mehr über Aqua Nebula Oscillator
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Tee Pee Records / Pan European Records
- Spiritus Mundi
- Up To The Sky
- Turn On Your Mind
- Jungle Man
- Halo Tears
- Roller Coaster
- Crystal Man
- Human Toad
- Tu Seras Roi
- Varanasi
- Frankie
Abgefahrener und eigenwilliger geht immer...
Diese Franzosen sind wohl der Inbegriff einer typischen Roadburn-Band - kein Wunder also, dass die Macher des niederländischen Kultevents die Band auch gleich für die nächste Ausgabe im Frühjahr 2014 verpflichtet haben und somit auch die konsequente Haltung gegenüber der psychedelischen Musik, die von diesen Herren schon seit Jahren an den Tag gelegt wird, honorieren. Die aktuelle Ausgabe des 70's beeinflussten, partiell sehr abgedrehten Psychedelic-Zirkus' vermag im Vergleich zur letztjährigen Veröffentlichung "Third" sogar noch einen draufzusetzen. Denn "Spiritus Mundi" ist nicht nur psychedelisch, sondern manchmal auch ein bisschen psycho!
Wenn die Westeuropäer mit dem von Samples und Sprachfetzen durchsetzten Titelstück ins Geschehen einsteigen, trennt sich in der Hörerschaft garantiert schon die Spreu vom Weizen: Der aufgeschlossene Hörer wird sich von der Spannung leiten und von den hypnotischen Komponenten in den Bann ziehen lassen, der Liebhaber des straighten Hardrocks wiederum wird sich blitzschnell abwenden, weil AQUA NEBULA OSCILLATOR keinesfalls seine Bedürfnisse zu befriedigen gedenkt. Nach dem ziemlich ausgedehnten Intro wollen es die Franzosen dann auch direkt wissen: PINK FLOYD trifft auf LED ZEPPELIN, HAKWIND bestimmt den Grundton, MONSTER MAGNET ist der inspirative Brückenschlag zur Moderne, und mindestens fünfzig Prozent des Okkult-Rock-Spektakels hat auch auf "Spiritus Mundi" abgefärbt, nur eben dass sich AQUA NEBULA OSCILLATOR nicht von den typischen Inhalten und den weniger beweglichen Songwriting-Ideen aus Schweden und Umgebung aus der Ruhe bringen lässt. Die neue Scheibe ist sich lediglich nicht einig, ob sie nun mit wabernden Grooves rocken oder doch mit experimentellen Vibes beeindrucken soll. Eine Menge ist möglich, eine Menge geschieht, eine Menge bleibt aber auch im Verborgenen und will entdeckt werden - obschon die Tracks grundsätzlich sehr kompakt gebündelt wurden.
Zuletzt muss man betonen, dass die Tour mit THE CULT wahrscheinlich auch nicht spurlos am Songwriting vorübergegangen ist. Einzelne Arrangements haben eine deutliche Astbury-Prägung, die in Verbindung mit den vertrauten Gesetzmäßigkeiten des 70er-Sounds perfekt harmonieren und aus "Spiritus Mundi" das letzte bisschen Spannung herauskitzeln. Dennoch bleibt das neue Album eines, das man nicht mal eben so nebenbei reinschmeißt. Explorationsfreudige Hörer sind also gefragt, werden aber einmal mehr mit einem Album belohnt, das den modernen psychedelischen Rocksound in jeder Sekunde atmet.
Anspieltipps: Up To The Sky, Halo Tears, Human Toad
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes