ALL FOR METAL - Legends
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/23
Mehr über All For Metal
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- AFM Records
- Release:
- 07.07.2023
- All For Metal
- Goddess Of War
- Born In Valhalla
- Raise Your Hammer
- Hear The Drum
- Run
- Prophecy Of Hope
- Mountain Of Power
- Fury Of The Gods
- The Day Of Hammerfall
- Legends Never Die
It's all for Metal and Metal for all!
Nachdem die Legenden mehrfach ihre Runden im Player drehen durften und ich mir auch alle bisherigen Videos noch einmal angeschaut habe, ist es wohl an der Zeit, einige Worte über die Platte zu verlieren. Kleiner Spoiler: sie werden sehr wohlwollend ausfallen!
Auch einige Worte über die Band dürfen nicht fehlen. Ins Leben gerufen haben ALL FOR METAL die Herren Tim "Tetzel" Schmidt, der seine Stimme auch bei ASENBLUT ertönen lässt, und Antonio Calanna, ehemaliger Sänger von DEVICIOUS. Außerdem steht oder stand er bei mehreren Musicalproduktionen auf der Bühne, beispielsweise bei "Frozen" und bei "Jesus Christ Superstar". Ich sage es mal so: da haben sich zwei gesucht und gefunden! Weiterhin bereichern noch die beiden Gitarristinnen Ursula Zanichelli und Jasmin Pabst die Legenden, sowie Bassmann Florian Toma und Drummer Leif Jensen.
Ich will nicht um den heißen Brei herumreden, schon das erste Video 'All For Metal' zeigt ganz klar, wo die Wurzeln der beiden Gründer liegen: klassischer Heavy-Power-Metal mit ganz eindeutigen MANOWAR-Vibes. Das sagen sie auch selbst: "Wir sind mit Bands wie MANOWAR aufgewachsen, bei deren Konzerten das Publikum von der Energie überwältigt wird", sagt Sänger Tetzel. "Dort liegen sich Fremde in den Armen und schmettern voller Inbrunst die Songs mit. Dieses unsichtbare Band, diese Verbindung, entsteht allein über die Musik." Antonio fügt hinzu: "Solch ein Gemeinschaftsgefühl habe ich bisher nur in der Metal-Szene erlebt. Wir wollen mit ALL FOR METAL dazu beitragen, dies weiterzugeben und möglichst viele Musik-Fans daran teilhaben zu lassen." Wer ähnlich fühlt, wird mit "Legends" viel Spaß haben. Mitgrölfaktor ist garantiert – nicht nur beim Titeltrack!
Klar ist auch, dass so ziemlich jedes Power-Metal-Klischee bedient wird. Das fängt schon beim Bandnamen an, während die Musik wirklich alles enthält, was man beispielsweise so von MANOWAR, HAMMERFALL, GLORYHAMMER, POWERWOLF oder auch SABATON kennt. Dann das Outfit in den Videos, das allerdings passend zu den Songs und dem Thema ist und keinesfalls lächerlich oder albern rüberkommt – eben "Wikingeroutfit". Ich möchte da mal dezent an das Cover von "Into Glory Ride" von MANOWAR erinnern. Nicht zu vergessen, die Texte: eingängig, spätestens nach dem zweiten Refrain kann man mitsingen ("The heroes stand together - They come from everywhere"; "It's all for metal - And metal for all" – wieso kommt mir da nur spontan 'Warriors Of The World United' in den Sinn?). Insofern war es eine gute Idee, den Titeltrack als erstes Video auszukoppeln, damit war sofort klar, was Sache ist und hat zumindest mich direkt angefixt.
'Goddess Of War' hat eine mitreißende Melodie und lebt natürlich auch von den unterschiedlichen Stimmen von Tetzel und Antonio Calanna, der mich, nebenbei gesagt, so richtig beeindruckt. Weiter geht es mit 'Born In Valhalla', bei dem man eigentlich nicht ruhig sitzen bleiben kann, sondern sofort ein Schwert schwingen will, um sich Odins Kämpfern anzuschließen. Auch hier ebenfalls ein Refrain, der sich direkt im Ohr festsetzt, dazu mitreißendes Drumming, tolles Gitarrenriffing und immer wieder Antonios Stimme, die jedesmal aufs Neue für Gänsehautmomente sorgt. Der nächste starke Song ist 'Raise Your Hammer', auf den alle schon genannten Attribute wieder zutreffen. 'Hear The Drum' startet natürlich mit heftigem, sich ins Ohr und Hirn bohrendem Drumming, hier hat Tetzel ein Gesangssolo, das von einem eingängigen Chor und einem abermaligen großartigen Gitarenriffing ergänzt wird. Das Flotte 'Run' erinnert mich an VAN CANTO und Antonio zeigt einmal mehr sein unglaubliches Können. 'Prophecy Of Hope' ist ein kurzes, gesprochenes Zwischenstück, das über den von der "allmächtigen Göttin des Feuers, des Eisens und des Krieges auserwählten menschlichen Knaben" erzählt, der die Welt retten soll. Mit dramatischer Musik untermalt erfahren wir, dass er der "7th son of the 7th son" ist (soso...), "He, the hope of mankind, the bringer of light, the ruler of metal, the mountain of power!" Dies ist natürlich die passende Überleitung zu 'Mountain Of Power', bei dem die ganze Geschichte dieses Knaben erzählt wird, der sich inzwischen zu einem "mountain of power"-Mann gemausert hat, damit er die ihm zugedachte Aufgabe auch erfüllen kann. Beim folgenden 'Fury Of The Gods' gefällt mir wieder das Zusammenspiel der beiden Sänger ausgesprochen gut. Mit 'The Day Of Hammerfall' gibt es noch einmal einen richtigen Stampfer und dann kommt sie doch noch! Ganz zum Schluss haut ALL FOR METAL mit 'Legends Never Die' noch eine richtig schöne Akustikballade raus, die bei mir zu einer ganz ordentlichen Gänsehaut führt. Hier zeigen alle, aber ganz besonders Antonio auch gemeinsam im Duett mit Tetzel, noch einmal ihr Können. Hach!!
Was ist mein Fazit? Wie ich ja schon anfangs geschrieben habe, habe ich bereits bei der Auskopplung des Titeltracks große, leuchtende Augen bekommen und gehofft, dass es genau in diesem Stile weitergeht. Nun ja, meine Erwartungen wurden voll und ganz erfüllt – "Legends" ist einfach purer, geradliniger Powermetal, wie ich ihn vor vielen Jahren schon mit MANOWAR eingesogen habe. Die Story gefällt, die Musik gefällt und die Produktion lässt auch nichts zu wünschen übrig. Besonders begeistert hat mich tatsächlich Antonio Calanna, den ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Seine kristallklare Stimme, im Gegensatz zu Tetzels dunklem, rauen, manchmal auch kratzigem Gesang, ist in meinen Augen das Highlight von "Legends". Was natürlich nicht heißen soll, dass die Instrumentalfraktion schlecht ist. Aber es ist nunmal wie es ist – vom Gesang hängt in meinen Augen der Erfolg einer Platte ab, da haben beide hervorragende Arbeit geleistet.
Klar ist auch, was die "Grundbausteine" von "Legends" sind und da macht die Band ja keinen Hehl draus. So darf sie sich gerne in die Riege der namentlich schon erwähnten und auch nicht erwähnten, aber trotzdem bekannten, Powermetal-Bands einreihen. Ich hatte mit ALL FOR METAL richtig viel Spaß, den ich all jenen, die diese Musikrichtung lieben, auch wünsche. Wer es nicht mag oder die Augen rollt, wird ja nicht gezwungen, den Hammer zu schwingen - bildlich gesprochen. All den anderen, die diese Musik mögen, dürfen natürlich die Faust recken und in den Schlachtruf einstimmen: All for Metal! Metal for all! Und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja doch eines Tages in Valhalla wieder … denn wie wir ja alle wissen: Legenden sind unsterblich.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer