AL JOURGENSON - The Wicked Soundtrack
Mehr über Al Jourgenson
- Genre:
- Verschiedene
- Label:
- 13th Planet/Soulfood
- Release:
- 21.11.2008
- Ascension Of The Watchers - Evading
- Ascension Of The Watchers - Residual
- Laika & The Cosmonauts - Experiment In Terror
- Revco - 10 Million Ways To Die
- Revco - Hookerbot3000
- Ministry & Co-conspirators - Bang A Bong
- Ministry & Co-conspirators - Radar Love
- False Icons - Decay
- Ministry - Cuz U R Next
- Prong - Cant Stop The Bleeding
- Prong - No Justice
- Meshuggah - Combustion
- Threat Signal - As I Destroy
- Hemlock - Nobody Knows What Killer Looks Like
- Ministry - Khyber Pass (Wicked Instrumental)
Steht Al Jourgenson drauf, ist aber viel mehr drin. Was nicht bedeutet, dass es unbedingt besser ist, denn Kaufargumente bekommt man hier wenige aufgesampelt.
Etwas irreführend ist er schon, der Titel. Schließlich hat Al Jourgenson, ehemaliger Mastermind der ebenfalls ehemaligen Industrialikonen MINISTRY, hier nicht jeden Song einzeln eingestampft, sondern einfach nur ausgewählt, was auf die Platte soll. Dass der Name trotzdem verkaufsfördernd wirkt, stellt man spätestens dann fest, wenn man in den Spiegel guckt und sagt: 'reingefallen, du Depp.'
Der Grund, warum dieses Album überhaupt so heißt, liegt nicht in irgend einem speziellen Konzept, sondern darin, dass Al sich für den Film 'Wicked Lake' begeistern konnte. Damit steht er in der Cinephilen-Szene, die durchaus etwas auf sich hält, ziemlich alleine da. Wer positiv gestimmte Meinungen über den Film sucht, braucht Zeit und Geduld.
Positive Meinungen über den Soundtrack sucht man nicht lange, auch wenn der Film allgemeinhin als Schrott angesehen wird: der OST ist es definitiv nicht. Eine nette Zusammenstellung hat Jourgenson hier fabriziert, die von treibenden Metaleinlagen (THREAT SIGNAL 'As I Destruct'), verspielte Elektronika-Kompositionen (FALSE ICONS 'Decay') und arschcoolem 70ies-Psycho-Synthie (LAIKA AND THE COSMONAUTS 'Experiment In Terror') variiert, und größtenteils natürlich aus Werken besteht, bei denen Jourgenson die Finger im Spiel hatte, oder zumindest über das Label mitverdient. Großartig ist was anderes, aber so hat man wenigstens die Erkenntnis, dass Burton C. Bell sich mit seinen ASCENSION OF THE WATCHERS keinen Gefallen getan hat und die Revoltung Cocks (hier als REVCO) auch schonmal besser geklungen haben.
Der Maitre selbst zeichnet sich verantwortlich an den beiden Coverversionen von 'Bang A Gong' und 'Radar Love', die zwar beide ganz nett anzuhören sind, mehr aber auch nicht.
Was MESHUGGAH und PRONG hier zu suchen haben, erschließt sich mir nicht wirklich, vielleicht eine kleine Absicherung, falls es Leute gibt, denen die Jourgenson-Selbstdarstellung dann doch zu viel ist. Dass Al Jourgenson mit dieser Platte zeigen wollte, dass er auch prima ohne MINISTRY klarkommt, wird spätestens dann als Rohrkrepierer entlarvt, wenn man sich 'Cuz U R Next' anhört, und feststellt, dass dieser Song definitiv der coolste der Platte ist.
Anspieltipps: Cuz U R Next, Experiment In Terror, As I Destruct
- Redakteur:
- Michael Kulueke