ACHELOUS - Tower Of High Sorcery
Mehr über Achelous
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- No Remorse Records
- Release:
- 22.03.2024
- Whispering Forest (Introduction)
- Dragon Wings
- Istar (Blood Red Sea)
- The Oath
- Tower Of High Sorcery
- Fortress Of Sorrow
- Into The Shadows
- Pagan Fire
- When The Angels Bleed
Ein wackliges Gemäuer, das jedoch nie vom Einsturz bedroht ist.
Ein Label wie No Remorse Records ist eigentlich so etwas wie der heilige Gral für Liebhaber klassischen, epischen Metals. In der jüngeren Vergangenheit hat die griechische Plattenfirma ausschließlich Qualitätsware auf ganz hohem Standard in den Vertrieb genommen, so dass Alben wie "Tower Of High Sorcery" dem Vernehmen nach eigentlich Selbstläufer sein sollten. Die neue Scheiben des hellenischen Ensembles startet dann auch standesgemäß sehr melodisch, ist aber doch eher dem Euro Metal zuzuordnen und setzt einmal mehr auf jenen Bombast, der auch bei den vergangenen beiden Releases schon dauerhaft präsent war. Die Band macht allerdings nicht den Fehler, die üppigen Arrangements zu sehr in den Vordergrund zu stellen und kann in der Folge mit 'Dragon Wings' und 'The Oath' auch direkt zwei richtig starke Songs vermerken, deren Chorusline man sich umgehend draufgeschafft hat.
Die guten Voraussetzungen werden von ACHELOUS allerdings nicht in allen Nummern genutzt, denn sobald die Band ein wenig 'experimentiert' und mit monumentalen Nummern um die Ecke kommt, gerät der Fluss ins Stocken. Vor allem im Titelsong, der sich extrem schleppend aufbaut, wollen die Hooks nicht wirklich zünden, und auch das nachfolgende 'Fortress Of Sorrow' fällt ein Stückchen zurück, weil die Melodiebögen nicht die Energie der vorangegangenen Tracks aufgreifen. Bevor "Tower Of High Sorcery" jedoch in die Beliebigkeit abdriften könnte, holen die Griechen ihr Publikum mit dem knackigen 'Into The Shadows' wieder in eine angenehmere Realität zurück, nutzen das semi-balladeske 'Pagan Fire' um mit weiblichen Vocals eine heimelige Lagerfeueratmosphäre zu kreieren und kehren spätestens im epischen und wunderbar einprägsamen 'When The Angels Bleed' zu alter Stärke zurück.
Mit ihrer dritten Full-Length stehen die Musiker von ACHELOUS endgültig auf dem Prüfstand, können aber nicht in allen Belangen begeistern. Die zwischenzeitlichen Hänger in der Mitte des Albums nehmen ein bisschen Euphorie heraus, stürzen die Band aufgrund des wirklich bärenstarken Finishs jedoch nicht in die musikalische Verzweiflung. Im Vergleich zum Vorgänger "The Icewind Chronicles" hat "Tower Of High Sorcery" jedoch das Nachsehen und gehört letztlich leider zu denjenigen Releases bei No Remorse, die man nicht mit aller Macht besitzen muss.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes