A STORM OF LIGHT - Forgive Us Our Trespasses
Mehr über A Storm Of Light
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Neurot Recordings
- Release:
- 18.09.2009
- Alpha (Law Of Nature Pt. 1)
- Amber Waves Of gray
- Tempest
- The Light In Their Eyes
- Trouble Is Near
- Arc Of Failure (Law of Nature Pt. 2)
- Midnight
- Across The Wilderness
- Time Our Saviour (Law Of Nature Pt. 3)
- Omega
Die Leichtigkeit des Seins? Von wegen...
Der Stempel Neurot Recordings ist ein schwergewichtiges Trademark, das man sowohl als Auszeichnung, als auch als echte Herausforderung annehmen darf. Denn wenn sich die herrschaften von NEUROSIS entschließen, einer Combo die Chance zu geben, über ihr sehr spezielles Label zu publizieren, dann steckt schon eine ganz besondere Qualität hinter dieser Band.
Entsprechend groß sind daher auch die Erwartungen an das zweite Album der Recken von A STORM OF LIGHT, die sich in den letzten Monaten als eine der fleißigsten Tour- und Studiokapellen der gesamten Szene vorgestellt haben. Ein Album im vergangenen Jahr, dazwischen das EP-Projekt und auch noch einige Tourneen - wo bleibt da die Zeit und Inspiration für echte Heldentaten im anspruchsvollsten Bereich? Nun, die Antwort gibt das Quartett auf "Forgive Us Our Trespasses" selbst, und das mit einer Langzeitwirkung, die in der Tat verblüffend ist. Gerade wenn man bedenkt, wie schwer und träge die Nummern sind, die das Zweitwerk der Underground-Heroen beinhaltet...
Aller Anfang ist schwer, und daher bedarf es mindestens drei oder vier Durchgänge, bis man den Kern dieses Albums erst einmal erfasst hat. Das Konzept um den schleichenden Untergang der Menschheit wird musikalisch adäquat transferiert und ist im Hinblick auf die bedrückte Atmosphäre schon fast beängstigend dicht. Die epischen Melodien in Stücken wie 'Amber Waves Of Gray' und 'Trouble Is Near' bilden zwar ab und an einen wohligen, beruhigenden Kontrast, doch durch die vermehrten, effizienten Temporeduzierungen packt Einen die Finsternis immer wieder von Neuem und kreiert eine einmalige Mischung aus hoffnungsloser Melancholie und verbitterter, musikalischer Traurigkeit
A STORM OF LIGHT kosten diesen Effekt aus und bestärken ihn im dreiteiligen Instrumental-Epos 'Law Of Nature' noch einmal geschickt. Jeder Funke, der in irgendeiner Form Euphorie ausstrahlen könnte, wird egalisiert, jede Form von Harmonie im Zuge des fantastischen Zusammenspiels von Keyboards und Gitarren in den Ruin getrieben. Und dennoch entsteht eine Form der Euphorie, nämlich die Begeisterung über die brillanten Arrangements in 'Tempest' und 'Midnight' sowie die Fassungslosigkeit ob der Eindringlichkeit solcher Kompositionen wie 'Across The Wilderness' und 'Omega'. A STORM OF LIGHT schaffen es hier in einer sehr eigenwilligen Darbietung, dem Endzeitfeeling etwas Prickelndes zu entlocken, eine Faszination zu wecken, die vom Unkonventionellen herrührt und die das Abstoßende als etwas Greifbares, andersartig Schönes modelliert. Ein Effekt, der wohl auch den Herrschaften von NEUROSIS, die als offenkundige Ideengeber fungieren, bei der Verpflichtung als maßgeblicher Einfluss gedient hat und schließlich dazu geführt hat, dass wir A STORM OF LIGHT respektive "Forgive Us Our Trespasses" auch in hieseigen Hemisphären genießen dürfen. Und das ist durchaus Ernst gemeint, denn diese massive, beklemmende Düsternis ist wirklich eine ganz besondere Form des Genusses!
Anspieltipps: Omega, Across The Wilderness, Amber Waves Of Gray
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes