Polizei durchsucht Wohnungen von Nazi-Band
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Die rechtsgerichtete Rock-Band CONFIDENT OF VICTORY aus Senftenberg in Südbrandenburg ist in das Visier von Ermittlern geraten. Heute morgen seien Wohnungen und Autos der vier Bandmitglieder durchsucht worden, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Brandenburg in Eberswalde.
Dabei seien sieben Computer, zwei Festplatten, weitere Datenträger, Fotos und Liedtexte sichergestellt worden. Außerdem beschlagnahmten die Polizisten einen Nebelwurfkörper und den Zünder einer Übungshandgranate.
An der Aktion in Senftenberg waren Beamte des Staatsschutzes, des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder) und des Schutzbereiches Oberspreewald-Lausitz beteiligt. Zeitgleich wurde die Wohnung eines Mannes in Ludwigshafen durchsucht. Dieser soll Konzerte der Band organisiert haben.
Gegen die Band läuft ein Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Mannheim wegen des Verdachts der Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Außerdem sollen die Bandmitglieder im Alter von 22, 24, 26 und 28 Jahren andere Personen zum Verwenden verfassungswidriger Kennzeichen angestiftet haben. So soll die Band am 19. März 2005 bei einem Skinhead-Konzert in Mannheim volksverhetzende Titel gespielt und das Publikum aufgefordert haben, den Hitlergruß zu zeigen und "Sieg Heil" zu rufen.
Wie das LKA Brandenburg weiter mitteilte, wurde der zuletzt von CONFIDENT OF VICTORY veröffentlichte Tonträger "F.N.A.B." bereits zu Beginn dieses Jahres durch die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien auf den Index gesetzt. Teile des Textes seien als jugendgefährdend eingestuft worden.
Bei CONFIDENT OF VICTORY handele es sich um ein Projekt der rechtsgerichteten Band STURM UND DRANG. Bei den Mitgliedern handele es sich um dieselben Personen. Sie hätten sich bislang nicht zu den Tatvorwürfen geäußert.
- Quelle:
- ddp
- Redakteur:
- Henri Kramer
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