Wildside-Festival 2005 - Bremen

31.05.2005 | 14:15

21.05.2005, Tivoli

Vorweg sei gesagt, dass die Nordlichter von MOB RULES einen sehr guten und überzeugenden Gig hingelegt haben, jedoch war auch zu spüren, dass bei einigen Zuschauern etwas die Luft raus war. Das ist aber auch kein Wunder, denn als sechste Band eines langen Abends zu spielen, hat nicht nur den Nachteil, dass die anderen Bands schon lange feiern, während man selbst noch spielen muss. Und zu Feiern gab es u. a. die gerade abgelaufene Tour von MOB RULES und DOMAIN, die laut allen Beteiligten ein großer Erfolg war und viel Spaß bereitet hat. Allerdings fand der Gig fast permanent "benebelt" statt, was sich jedoch keineswegs auf den Zustand der Band bezieht, sondern eher auf die Tatsache, das die Bühne eigentlich die ganze Zeit über in richtig dicke Nebelschwaden gehüllt war. Hier wäre ein bisschen weniger deutlich mehr gewesen. MOB RULES haben ihr Set mit den saustarken 'Black Rain' vom aktuellen Album "Among The Gods" (2004) eröffnet und die überwiegende Mehrheit der Fans ließ sich auch nicht lange bitten, und sang munter und textsicher mit. Es folgten Granaten wie 'Outer Space' oder 'Hallowed By Thy Name' und auch der kultige 'Rainsong'. MOB RULES sind eine spielfreudige Band, bei der nur Gitarrist Matthias Mineur oft ein klein wenig hüftsteif wirkt. Aber mit Songs wie der Power-Ballade 'End Of All Days' vom Debüt "Savage Land" (1999) oder dem melodischen '(In The Land Of) Wind And Rain' im Gepäck konnte die Band eigentlich nur gewinnen. Nach gut 75 Minuten incl. zweier Zugaben war dann endgültig Schluss, und ich muss wirklich feststellen, dass MOB RULES sich sowohl auf eine sehr lautstarke und loyale Fan-Basis verlassen können, anderseits aber auch in Windeseile in der Lage sind, sich neue Anhänger zu erspielen. MOB RULES, wie auch alle anderen auf dem Festival spielenden Bands haben eine erfrischende Spielfreude an den Tag gelegt, von der sich manche in der absoluten Oberliga spielende Truppe gerne mal eine Scheibe abschneiden dürfen. Im direkten Vergleich meiner Gunst jedoch hatte DOMAIN (hauchdünn) die Nase vorne, dennoch bin ich auf die bald erscheinende Live-CD/DVD von MOB RULES gespannt wie ein Flitzebogen.

Fazit:
Das Wildside-Festival 2005 war eine runde Sache, was sowohl Fans als auch die Bands unisono bestätigten. Wenn das Tivoli auch nicht gänzlich ausverkauft war, so doch ordentlich gefüllt. Gerade im Bereich melodischer Metal/Hardrock gibt es ja in der nördlichen Hälfte unserer Republik nicht wirklich viele Alternativen. Das Publikum war sehr gemischt, d. h. von einigen Die-Hard-Fans der beiden Headliner DOMAIN und MOB RULES, die schon beinahe die gesamte vergangene Tour der beiden mitgefahren sind, über lokale Gelegenheits-Konzert-Besucher, die (O-Ton eines ca. vierzigjährigen Kuttenträgers) "einfach mal wieder eine geile Rock- und Metal-Show erleben wollten" bis hin zu ganz jungen Metalheads mit DIMMU BORGIR-Shirts (!), war wirklich alles vertreten. Auch die freundliche Security und Tresen-Crew vom Bremer Tivoli sowie die sehr gut ausgestatteten Merchandiser seien an dieser Stelle noch mal lobend erwähnt. So hoffe ich denn inständig auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr... Aber dann bitte mit etwas mehr Beteiligung aus unserer Redaktion, bitte ;-)

Redakteur:
Martin Stark

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