Twilight Of The Idols Europe Tour 2004 - Bischofswerda/Osnabrück/Berlin

07.10.2004 | 12:12

01.10.2004, Eastclub/Tor/K 17

Erzeuger und Erzeugerinnen, Männer und solche die es noch werden wollen - bringt eure Töchter und Frauen in Sicherheit, wenn GORGOROTH in der Stadt sind! Dieser Chaostrupp schändet einfach alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Da werden christliche Werte leibhaftig umgekippt, Hunde gequält und Gitarrenverstärker gesprengt, fließen Wodka und Whiskey in Litern bis die Nacht zum Tag und der Tag zur Nacht wird...

Ehrlich gesagt kann man nicht wirklich von echter Tierquälerei sprechen, wenn GORGOROTH ein Konzert geben. Es war eher zum Besten des Hundes, dass man ihn vom Veranstaltungsort verbannte. Solch Höllenlärm ist für sensible Ohren nun wirklich nicht geeignet. Und aufgespießte Schafsköpfe gibt es auch nur, wenn der örtliche Schlachter gerade welche übrig hat. Sie sollen auch nicht für den achtlosen Konsum gepeinigter Tiere werben, sondern all den zahmen Lämmern, welche es unter dem niederen Menschenvolke zu Haufe gibt, einen anschaulichen Spiegel vorhalten. Hast du schon mal mehrere Minuten lang in die Augen eines abgetrennten Tierkopfes geschaut, dem noch das Blut aus der Kehle tropft? Sage danach noch einmal "Ahmen" und "Gott schuf die Menschen um zu herrschen auf Erden und über die Tiere"!

GORGOROTH verfolgen ihre eigene Linie. Friedrich Nietzsche haben sie genauestens studierte und das Gelernte in die Tat umgesetzt. Den Willen zur Macht haben sie, die Umkehrung aller Werte praktizieren sie, wie Übermenschen benehmen sie sich. Hoch zu Rosse reiten sie ein im großen Tourbus, gemeinsam mit 1349, Attila von MAYHEM, der in Ungarn mit 1349 die Bühne entern wird, den beiden Damen vom Khaoz-Management, zwei Technikern und Gästebetten für diverse Journalisten. Soviel Aufwand will bezahlt sein, da kostet eine CD halt mal fünf, das Longsleeve gar zehn Euro mehr, als gewöhnlich. Für norwegische Verhältnisse ist das aber immer noch unterdurchschnittlich teuer. Materielles hat eben seinen Preis, wer sich allerdings zufrieden gibt mit einem offenen Gespräch, der muss nur ein wenig warten, bis sich die Musiker nach kurzer Erholungspause wieder blicken lassen um persönlich mit den Fans zu reden. Und für zwölf Euro Eintritt an der Abendkasse bekommt man schließlich wirklich ein monströses Paket geboten, dass eine ausverkaufte Konzerthalle wie am 1. Oktober in Bischofswerda mehr als rechtfertigt.

Es ist Freitag, der 1. Oktober. GORGOROTH und 1349 begehen den zweiten Tag der "Twilight Of The Idols"-Tour, welche sie durch 13 europäische Städte führen wird. Kopenhagen liegt bereits hinter ihnen und war für dortige Verhältnisse (die Stadt hat wenig mit Metal am Hut) ein voller Erfolg. Jetzt wird also Deutschland geentert und der Andrang vor dem Eastclub in Bischofswerda lässt vermuten, dass auch heute wieder abgeräumt wird. Drei Jahre musste der Fan schließlich warten, bis die "letzte wahre Black-Metal-Band", wie GORGOROTH sich nennen, wieder auf Tour geht. Zwischendurch wurde ein Album veröffentlicht, ein weiteres fast fertig gestellt und zudem Geschichte geschrieben in der päpstlichen Geburtsstadt Krakau.

Ich bin nun eingeladen den ganzen Verein drei Tage lang zu begleiten...

Redakteur:
Wiebke Rost

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