Thunderstone/Crystal Ball - Dortmund

22.12.2005 | 16:20

05.12.2005, Live-Station

Tja, was passiert schon an einem feuchtkalten Winterabend in Dortmund? Was kann man erleben? So gut wie gar nichts, außer vielleicht den Weihnachtsmarkt besuchen, der so genannten Montagsdemo zuhören oder in die Live Station gehen, wo heute das oben genannte Package auftrat. Gerade einmal 20 Karten wurden im Vorverkauf abgesetzt, hinterher aber waren so an die 45 zahlende Gäste anwesend. Aber der Abend entpuppte sich als gar nicht mal so schlecht...

Als erstes ging die Formation TEMPESTA aus der Schweiz auf die Bühne, um mit ihrer Mischung aus METALLICA, KID ROCK und NICKELBACK den Leute einzuheizen, was wirklich auch trotz der wenigen Fans im Publikum gelang. Die Band wurde 1994 gegründet. 2004 nahm die Truppe unter den Fittichen von CRYSTAL BALLs Mark Sweeney ihre erste CD "Full Time Joker - Fill The Voids" auf. Ihre Mischung ist eben mal nicht der typische schweizer Hardrocksound, aber der Majordeal wartet noch auf sich.

Nach einer kurzen Umbaupause gingen dann die Schweizer aus Luzern, CRYSTAL BALL, an den Start und überzeugten auf ganzer Linie. Hier bemerkt man die Ursprünge der Band: Namen wie KROKUS und GOTTHARD tauchen auf. Gradliniger, eingängiger Hardrock mit mehrstimmigem Chorgesang, tollen Hooklines, satten Riffs und eingängigen Gitarrensoli. Aber vor allem herausragend in dieser Band ist Shouter Mark Sweeney, ein Frontmann par excellence. Seine Begrüßungsworte: "Na, wie ich hier sehe, sind ja nicht gerade viele gekommen. Na gut, dann sind wir eben unter uns!" Und schon hatte er die Schmunzler auf seiner Seite und seine flotten Sprüche zogen sich wie ein Bindfaden durch das gesamte Konzert. Trotz der leeren Live Station kam der Sound druckvoll aus den Boxen und ein einzelner Headbanger verlor sich vor die Bühne und hatte richtig Spaß. Da THUNDERSTONE noch nicht angekommen waren, überzogen CRYSTAL BALL ihr Programm noch um zwei Stücke, um dann zum Schluß ihren Smash-Hit 'Tear Down The Wall' zum Besten zu geben - und eine Zugabe war auch noch drin.

Nach einer weiteren kurzen Umbaupause legten dann THUNDERSTONE mit ihrem kraftvollen Power Metal auf der Bühne mächtig los. Vergleiche mit STRATOVARIUS tun sich auf. Die Musik ist auf hohem Niveau, das Publikum geht jetzt auch näher an die Bühne, und es wird auch mehr gebangt. THUNDERSTONE haben in diesem Jahr ihr drittes Album "Tools Of Destruction" veröffentlicht, wovon auch einige Stücke gespielt werden. Die Band ist hervorragend eingespielt, und Frontmann Pasi Rantanen ist stimmlich gut drauf. Obwohl er auf der Bühne selbstsicher erscheint und viel herumläuft, sollte er aber doch noch ein bisschen mehr an sich arbeiten, um besser mit dem Publikum zu kommunizieren zu können. Aber nichtsdestotrotz kamen die sympathischen Finnen gut an. Was wäre, wenn das Haus voll gewesen wäre? Da wäre richtig Stimmung aufgekommen.
Nach einer Stunde Spielzeit beendete die Band kurz vor null Uhr ihr Konzert, ohne eine Zugabe gegeben zu haben.

Fazit: Wenn man schon Konzerte veranstaltet, dann sollte man auch früh genug Werbung machen, denn das Dortmunder Konzert wurde kaum erwähnt. Was wirklich schade gewesen ist, denn alle Bands hätten wohl mehr an Publikum verdient.

Redakteur:
Ulrich Bechstein

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