Taubertal 2001 - Rothenburg

16.08.2001 | 11:58

10.08.2001, Eiswiese

Sonntag

JOSH JOPLIN GROUP

Die JOSH JOPLIN GROUP war die erste Band dieses Tages, die uns etwas rockigere Klänge versprach und so machte ich mich auf, um mir das Spektakel anzusehen. Doch leider wurde ich jäh enttäuscht. Der ehemalige Straßenmusiker und seine Band spielten nicht gerade das, was ich mir erhofft hatte. Zwar befindet sich der R.E.M. - Stil ja noch im Bereich des Erträglichen, aber langweilig wurde es schon, zumal so gut wie kein Stageacting zu finden war.
Vor allem ging mir auf die Nerven, daß ich den Frontmann und Sänger Josh nie richtig verstehen konnte, da er eine Art englischen Dialekt vor sich hinnuschelte. Somit war es mir auch fast nie möglich, die Namen der Songs herauszufinden. Wenn er sie wenigstens angesagt hätte - aber das ist wahrscheinlich zuviel verlangt!
Das einzigste Interessante war, daß die Band für dieses Festival ungewöhnliche Musikinstrumente, wie zum Beispiel eine Hammondorgel und einen Kontrabass, verwendete.
Auch das Publikum schien nicht gerade begeistert von der Vorstellung und fing nur beim letzten Song mal so zur Abwechslung an zu klatschen. Eine zeitlang schien es sogar so, als ob ein über die Menge fliegender Wasserball wesentlich interessanter wäre als die Musik.
Nach einer Zugabe - die eigentlich keiner verlangt hatte - räumten sie dann auch wieder das Feld.
[Ulrike]

DONOTS

Bevor ich aufbrach, um mir die DONOTS anzusehen, grübelte ich noch über ihren Namen nach. Ich war mir nicht so ganz sicher, ob die Band sich nach dem leckeren, süßen, amerikanischen Kringelgebäck benennen wollte, oder ob sie wohl eher \"Nichtstuer\" meinten.
Später erfuhr ich dann, daß es sich hierbei um einen Schreibfehler gehandelt hat und die Jungs sich ursprünglich DONUTS nennen wollten.
Als die fünf Jungs dann endlich die Bühne betraten, waren alle Zweifel beseitigt - das waren mit Sicherheit keine Nichtstuer!!! Vor allem der Gitarrist Guido Knollmann legte ein rasantes Tempo vor, wenn er spielend über die Bretter rannte. Dabei hielt er seine Gitarre abwechselnd in alle Himmelsrichtungen und spielte dabei perfekt weiter - einfach bewundernswert.
Auch sein Bruder, der Sänger Ingo Knollmann, stand ihm in Sachen Liveacting kein bisschen nach.
Die Menge, die sich vor dem Schauplatz des Geschehens eingefunden hatte, war wohl auch der Meinung, daß die Jungs da eine tierisch geile Show abzogen. Deshalb fingen sie an, so wild zu hüpfen, daß der aufgewirbelte Staub eine Nebelmaschine überflüssig machte.
Das viele Rumgehüpfe wurde natürlich bei dieser sowieso schon ordentlich warmen Außentemperatur bald anstrengend und schweißtreibend. Bis ein beherzter Security-Mitarbeiter sich der schwitzenden Meute annahm und alle mit Wasser bespritze. Daraufhin erklärte ihn Sänger Ingo zum Held des Tages und widmete ihm den darauffolgenden Song \"Superhero\". Nach der gelungenen Abkühlung hatten die Leute wieder genügend Power um kräftig rumzupogen.
Nachdem dann endlich geklärt war, daß der Securityhero nicht Günther sondern Uwe heißt, wurden immer wieder \"Uwe, Uwe!!!!!\" - Rufe aus dem Publikum laut.
Die immer häufiger auftretenden Crowdsurfer, die sich alle nach vorne befördern ließen, trieben dann nicht nur der schwitzenden Menge, sondern auch Uwe und Co. den Schweiß auf die Stirn.
Auch die Kameraleute des Bayrischen Rundfunks, welche die anderen Bands immer ignorierten, wurden von den DONOTS nicht verschont. So forderte Ingo Knollmann das \"Kamerakind Alex\" dazu auf, das Publikum beim allgemeinen \'Stinkefingerzeigen\' zu filmen.
Mit dem Ohrwurm \"What Happened To The 80\'s\" waren die fünf dann schon fast an ihrem Programmende angelangt.
Aber ein Highlight muss noch sein, dachte sich der Sänger wohl und rannte nach den Worten \"Ich wollte schon immer mal auf einer Mittelbühne singen!\" mitten durch\'s Publikum auf die Kamerakranbühne zu. Von dort aus sang er dann noch ein wunderschönes \"We\'re Not Gonna Take It\" wärend ihn die Band von der Mainstage aus begleitete. Danach verließ er seine Traumbühne im Schutz der Securityrücken und die DONOTS zogen von dannen. Damit war das Feeling perfekt und auch wenn einige der Zuhörer meinten, noch eine Zugabe haben zu wollen, hätte es einfach kein besseres Ende geben können.
[Ulrike]

ASH

\"Girl From Mars\" war ihr Hit, das war auch der Song, bei dem das Publikum am besten reagierte. Ansonsten plätscherte das Set der Nordiren so vor sich hin. Der Gesang war oft einfach zu emotionslos und die Songs nicht punkig genug, um die Leute zum Pogen und Feiern zu animieren. Und gerade nach einer der besten Live Bands des Festivals (DONOTS) muß man einfach mehr abliefern, als diese junge Truppe. Das Publikum unterhielt sich derweil lieber mit \"Uwe Uwe\"-Rufen, welcher sie aufgrund der großen Hitze mit einem Wasserschlauch bespritze.
[Georg]

Redakteur:
Georg Weihrauch

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